Zwei neue Fahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr: Wittens Einsatzkräfte rüsten auf

Witten. Die Stadt Witten investiert kräftig in die Sicherheit ihrer Bürger und die Einsatzbereitschaft ihrer Feuerwehr. Zwei neue Fahrzeuge wurden der Freiwilligen Feuerwehr übergeben, um den steigenden Anforderungen im Brand- und Katastrophenschutz gerecht zu werden. Bürgermeister Lars König und Mario Rosenkranz, Leiter der Berufsfeuerwehr, präsentierten die Neuanschaffungen und gaben spannende Einblicke in die Einsatzmöglichkeiten und die strategische Planung der Feuerwehr.

„Die beiden Fahrzeuge sind nagelneu und geländegängig, ein wichtiger Schritt, um den Anforderungen moderner Einsätze gerecht zu werden“, erklärte Bürgermeister König.

Lars König, Bürgermeister der Stadt Witten (Foto: Marek Schirmer)
Lars König, Bürgermeister der Stadt Witten (Foto: Marek Schirmer)

„Sie zeigen unsere Wertschätzung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, ohne die wir den Brand- und Katastrophenschutz nicht aufrechterhalten könnten.“

Die Fahrzeuge kosten zusammen etwa eine Million Euro und ergänzen die im Jahr 2024 übergebenen Projekte wie das neue Gerätehaus für die Löscheinheit Altstadt und Heven, das rund 4,5 Millionen Euro kostete.

Modernste Technik für anspruchsvolle Einsätze

Die zwei neuen Fahrzeuge sind beeindruckende Beispiele moderner Feuerwehrtechnik. Das LF 20 KatS (Löschgruppenfahrzeug für Katastrophenschutz) bietet Platz für neun Einsatzkräfte und ist speziell für den Aufbau einer Wasserversorgung über lange Wegstrecken ausgelegt. „Das Fahrzeug verfügt über 600 Meter Schlauch, die während der Fahrt über die Heckklappe verlegt werden können,“ so Rosenkranz. Damit können die Einsatzkräfte auch bei Einsätzen in entlegenen Gebieten effektiv arbeiten. Das LF 20 KatS ersetzt ein älteres Modell aus dem Jahr 1996 und ist seit dem 27. Dezember 2024 im Dienst.

Das zweite Fahrzeug, ein TLF 3000, ist auf Vegetationsbrände spezialisiert. Mit einem Wassertank von 3.000 Litern und einer Selbstschutzeinrichtung bietet es optimalen Schutz für die Einsatzkräfte, selbst in schwierigen Geländebedingungen. „Vorne am Fahrzeug können Schläuche und Strahlrohre angeschlossen werden, um Wasser zielgerichtet bei Vegetationsbränden abzugeben,“ erklärte Rosenkranz weiter. Dieses Fahrzeug bietet Platz für drei Personen und ist eine ideale Ergänzung zum LF 20 KatS.

Einsatzfrequenz und Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr spielt in Witten eine zentrale Rolle, auch wenn sie weniger sichtbar ist als die Berufsfeuerwehr. „Unsere Freiwilligen werden meist dann alarmiert, wenn Einsätze in ihren Stadtteilen stattfinden oder bei größeren Bränden und technischen Rettungen Unterstützung gebraucht wird,“ so Rosenkranz. Dabei sei die Freiwillige Feuerwehr fast jeden zweiten Tag im Einsatz.

Zu den Aufgaben gehören nicht nur klassische Brandeinsätze, sondern auch zunehmend Einsätze bei Vegetationsbränden oder technischen Rettungen. „Gerade in den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt verschoben. Die Bekämpfung von Vegetationsbränden und der Aufbau von Wasserversorgungen über lange Strecken sind heute wichtiger denn je,“ erklärte Rosenkranz.

Einblicke in die Ausstattung der Fahrzeuge

Die beiden neuen Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Spezialgeräten ausgestattet. Das LF 20 KatS bietet neben Druckschläuchen und Pumpen auch eine umfangreiche Sammlung an Werkzeugen, darunter Motorkettensägen und Schmutzwasserpumpen. Auch Schutzkleidung wie mineralölbeständige Wathosen sowie Generatoren und Ölbindemittel sind am Bord.

Das Tanklöschfahrzeug TLF 3000 verfügt zusätzlich über eine Selbstschutzeinrichtung, die das Fahrzeug bei Einsätzen in brennenden Gebieten schützt. Beide Fahrzeuge sind auf robusten Fahrgestellen aufgebaut und mit modernster EDV-Technologie ausgestattet. „Die Technik entwickelt sich stetig weiter, und unsere Fahrzeuge spiegeln diese Entwicklung wider. Von neuen Materialien bis hin zu computergestützten Schaltgetrieben – wir halten Schritt mit den Innovationen auf dem Markt,“ betonte Rosenkranz.

Die freiwillige Feuerwehrfrau Virginia Schäfer engagiert sich ehrenamtlich in der Löscheinheit Hölzer. (Foto: M. Schirmer)
Die freiwillige Feuerwehrfrau Virginia Schäfer engagiert sich ehrenamtlich in der Löscheinheit Hölzer. (Foto: M. Schirmer)

Ein Hobby mit Teamgeist und Verantwortung

Neben der Technik sind es die Menschen hinter den Einsätzen, die den Unterschied machen. Virginia Schäfer, Mitglied der Löscheinheit Hölzern, berichtete begeistert von ihrer Tätigkeit. „Ich bin vor vier Jahren durch einen Bekannten zur Feuerwehr gekommen und habe mich sofort wohlgefühlt. Mein erster Einsatz, ein Flächenbrand, bleibt unvergessen – ich konnte mit dem Strahlrohr direkt am Feuer arbeiten,“ erzählte sie.

Besonders Frauen ermutigt Schäfer, den Schritt zur Feuerwehr zu wagen: „Man muss sportlich und geistig fit sein, aber das Wichtigste ist der Spaß an der Teamarbeit. Es spielt keine Rolle, ob man Mann oder Frau ist – alle ziehen hier an einem Strang.“

Strategische Weiterentwicklung

Neben den aktuellen Anschaffungen hat die Feuerwehr ihre strategischen Ziele überarbeitet. „Wir passen unsere Technik und Ausrüstung kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen an,“ erklärte Rosenkranz. Die Bestellung weiterer Fahrzeuge und die Modernisierung der technischen Rettungsausrüstung sind bereits in Planung.

„Es ist wichtig, nicht nur auf aktuelle Trends zu reagieren, sondern auch vorausschauend zu planen. Nicht jede technische Neuerung ist sinnvoll, aber wir bleiben wachsam und prüfen, was für unsere Einsätze notwendig ist.“
Mario Rosenkranz, Leiter der Feuerwehr Witten

Ausblick

Die neuen Fahrzeuge markieren einen weiteren Meilenstein in der kontinuierlichen Entwicklung der Wittener Feuerwehr. Mit modernster Technik und engagierten Einsatzkräften ist die Stadt bestens gerüstet, um auch in Zukunft für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Die Investitionen zeigen: Witten nimmt den Brandschutz und die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr ernst – ein klares Zeichen für die Wertschätzung und die Bedeutung des Ehrenamts.

Mario Rosenkranz

Seit 2018 leitet Mario Rosenkranz die Feuerwehr Witten. Mit über 30 Jahren Erfahrung, darunter leitende Rollen bei Großveranstaltungen und spezialisierte Tätigkeiten im Bereich Gefahrenabwehr, bringt er umfassendes Know-how in seine Arbeit ein. Neben seinen organisatorischen Fähigkeiten engagiert er sich für Nachwuchsförderung und technische Weiterentwicklung. Seine Verdienste wurden 2017 mit der silbernen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands Ennepe-Ruhr gewürdigt. Der Familienvater bleibt auch in seiner Freizeit sportlich aktiv und führt die Wittener Feuerwehr mit einer klaren Vision in die Zukunft.