#WeRemember: Witten setzt ein starkes Zeichen gegen Hass

Witten. Am 27. Januar erinnert die Welt an die Befreiung des Kon­zentra­tions­lagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945 – ein Symbol des unfass­baren Leids und der Verbrechen des Holocaust. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Witten an der inter­nationalen Kampagne #WeRemember, um der sechs Millionen jüdischen Opfer und aller weiteren Ver­folg­ten des National­sozialismus zu gedenken. Die Kampagne, die 2017 vom Jüdischen Weltkongress (WJC) und der UNESCO ins Leben gerufen wurde, steht nicht nur für die Erinnerung, sondern auch für das aktive Eintreten gegen Anti­semitismus, Fremdenfeindlichkeit und jede Form von Hass.

Konzentrationslager Auschwitz I (Foto: M. Schirmer/Archiv)
Konzentrationslager Auschwitz I (Foto: M. Schirmer/Archiv)

Gemeinsames Gedenken 80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz

Wittens Bürgermeister Lars König und der gesamte Verwaltungsvorstand zeigen klare Haltung: „In Witten stehen wir für ein friedliches Miteinander, für Vielfalt und für eine Zukunft, in der Hass keinen Platz hat.“ Mit Aktionen wie der Beleuchtung öffentlicher Gebäude mit dem Schriftzug „#WeRemember“ und Beiträgen in sozialen Medien setzt die Stadt ein starkes Signal für Menschlichkeit und Toleranz.

Gedenkveranstaltungen in Witten

Die Stadt Witten begeht den Holocaust-Gedenktag mit einer Reihe von Veranstaltungen. Um 12 Uhr findet am ehemaligen KZ-Außenlager Buchenwald in Witten-Annen eine Kranzniederlegung mit Bürgermeister Lars König statt. Begleitet wird die Zeremonie von Wortbeiträgen und einer Führung über das Gelände, das seit 1992 als Bodendenkmal gilt.

Am Abend lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gemeinsam mit dem Ruhr-Gymnasium zu einer Gedenkveranstaltung in die Aula der Schule ein. Unter dem Titel „Aber ich lebe!“ werden Überlebensgeschichten von Kindern im Holocaust aus einer Graphic Novel präsentiert. Eine Zeitzeugin berichtet zudem von den Auswirkungen der nationalsozialistischen Zwangssterilisation auf ihr Leben. Musikalisch wird die Veranstaltung von Klezmerklängen begleitet, und Gebärdendolmetscher sorgen für Barrierefreiheit.

Einfahrtsgebäude des heutigen Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau. Das Konzentrationslager wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit.  (Foto: M. Schirmer)
Einfahrtsgebäude des heutigen Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau. Das Konzentrationslager wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit. (Foto: M. Schirmer)

Internationale Kampagne mit globaler Resonanz

Die #WeRemember-Kampagne findet weltweit Beachtung. Menschen sind eingeladen, Fotos mit Schildern mit der Aufschrift „We Remember“ zu posten. Diese Bilder werden Teil einer Projektion auf dem Gelände von Auschwitz-Birkenau, die per Livestream auf Facebook, Twitter und YouTube übertragen wird. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Holocaust wachzuhalten und gleichzeitig Aufklärung über die Gefahren von Holocaustleugnung und Hassbotschaften in sozialen Medien zu leisten.

Deutschlandweit stieß die Kampagne bereits in den Vorjahren auf große Unterstützung. 2021 war sie das meistbesprochene Thema in sozialen Netzwerken, unterstützt von prominenten Persönlichkeiten, Institutionen und Organisationen – von Bundestagsabgeordneten über Fußballvereine bis hin zu Kirchen und Unternehmen.

Innenansicht einer Häftlingsbaracke des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau (Foto: M. Schirmer)
Innenansicht einer Häftlingsbaracke des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau (Foto: M. Schirmer)

Eine gemeinsame Verantwortung

Der Holocaust-Gedenktag ist mehr als ein Moment der Trauer. Er ist ein Mahnmal für die Gegenwart und die Zukunft. „Wir trauern über den Verlust und das unfassbare Leid der Opfer“, so die Stadt Witten. „Gleichzeitig erinnern wir in der Gegenwart an unsere gemeinsame Verantwortung, allen Gefahren einer Wiederholung entgegenzuwirken.“

Mit der Kampagne #WeRemember bietet sich eine einfache Möglichkeit, aktiv ein Zeichen zu setzen: durch das Teilen von Inhalten, persönliche Beiträge auf sozialen Medien oder die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen. Denn nur durch die bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann eine Zukunft ohne Hass gestaltet werden.