Weltwassertag: Warum das Gletschersterben auch Witten betrifft

Witten. Am 22. März rufen die Vereinten Nationen mit dem Weltwassertag zur Rettung der Gletscher auf. Unter dem Motto „Save Our Glaciers“ wird auf die dramatischen Folgen des Gletscherschwunds für das weltweite Klima- und Wassersystem hingewiesen. Doch warum betrifft dieses globale Problem auch Witten und das Ruhrgebiet?

Gletscherschmelze als Klimakipppunkt

Gletscher sind mehr als nur beeindruckende Naturphänomene – sie speichern riesige Mengen an Süßwasser und regulieren das Klima, indem sie Sonnenlicht reflektieren und für eine stabilere Temperatur sorgen. Doch der Klimawandel lässt sie in alarmierendem Tempo schmelzen. Die Konsequenzen sind weitreichend: Das Abschmelzen reduziert nicht nur die Wasserversorgung europäischer Flüsse, sondern verändert auch Wetter- und Klimamuster weltweit. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Stürme werden häufiger – auch in Witten.

Die Auswirkungen auf Witten und das Ruhrgebiet

Die Klimaveränderungen sind längst auch in Witten spürbar. Steigende Temperaturen und Hitzewellen setzen insbesondere älteren Menschen, Kindern und Menschen mit Vorerkrankungen zu. Hitzebedingte Gesundheitsprobleme wie Kreislaufbeschwerden und Atemwegserkrankungen nehmen zu. Auch die Infrastruktur leidet: Straßen und Gebäude sind extremen Temperaturen ausgesetzt, während langanhaltende Dürreperioden Bäume und Grünflächen schwächen.

Neben Hitze stellt auch der zunehmende Starkregen eine Bedrohung dar. Überflutungen von Straßen, Kellern und Wohnungen sind keine Seltenheit mehr und verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden. Gleichzeitig bedrohen ausbleibende Niederschläge die Landwirtschaft, was zu Ernteausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen führen kann. Auch die Wasserstraßen des Ruhrgebiets sind betroffen: Niedrigwasser in Flüssen wie dem Rhein oder der Ruhr erschwert die Schifffahrt und führt zu Versorgungsengpässen und höheren Transportkosten.

Klimaschutz als gemeinsame Aufgabe

Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, setzt Witten verstärkt auf Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen. Der Stadtrat hat das Handlungskonzept Klimaschutz 2030 sowie das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 beschlossen. Seit 2024 koordiniert Klimafolgenanpassungsmanager Florian Knapp die Umsetzung von Maßnahmen wie einem Hitzeaktionsplan und einem “coolen Stadtplan” zur Begrünung und Verschattung öffentlicher Plätze. „Klimaschutz gelingt nur gemeinsam. Das Motto ‚Save Our Glaciers‘ ist ein dringender Weckruf – auch für uns in Witten“, so Knapp.

Was jede und jeder tun kann

Jede einzelne Person kann dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen, zum Beispiel durch:

  • Energiesparen durch Gebäudedämmung oder Photovoltaikanlagen.
  • Nutzung von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr statt Auto.
  • Kauf regionaler und saisonaler Lebensmittel zur Reduzierung von Transportwegen.
  • Plastikvermeidung und bewussten Wasserverbrauch.

Der Weltwassertag 2024 macht deutlich: Klimaschutz ist keine ferne Angelegenheit, sondern betrifft jede Kommune – auch Witten. Jetzt zu handeln, kann helfen, die schlimmsten Folgen zu verhindern und eine lebenswerte Zukunft zu sichern.