Wie wollen wir miteinander leben?

Witten. Das Projekt sieben.viertel geht in die nächste Runde: Universität Witten/Herdecke arbeitet gemeinsam mit regionalen Partnerorganisationen und Bürgerinnen und Bürger an wichtige Zukunftsfragen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Demokratie, Digitalisierung und Gerechtigkeit.

Wie wollen wir miteinander leben? In Zukunft wohnen? Wie gelingt echte Demokratie und Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung?

„In Zeiten der Klimakrise, neuen Fluchtbewegungen oder der Digitalisierung stellen wir uns essentiellen Fragen nach einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft. Dabei braucht es Sichtweisen ganz unterschiedlicher Menschen, um herauszufinden, wie ein Miteinander in Witten und im Ruhrgebiet möglich ist. Ein Miteinander, das alle Menschen mitdenkt“,

sagt Sebastian Benkhofer, Geschäftsführender Direktor WittenLab. Zukunftslabor-Studium fundamentale.

Um diese Fragen zu ergründen, initiiert er gemeinsam mit Projektleiter Andreas Lingg und in Kooperation mit regionalen Partner-Organisationen wie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Caritas oder dem Integrationsrat Witten ab dem 9. April und bis Juni 2022 Seminar- und Vortragsreihen – kostenlos und offen für Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Unter Beteiligung von Menschen aus Stadt und Region werden zentrale gesellschaftliche Zukunftsfragen bearbeitet.

Bürger:innen lernen neue Wohnkonzepte kennen

Im Projekt „Urban Futures“ stellen sich alle Mitwirkenden die Frage: Wie wollen wir in Zukunft wohnen? Es werden genossenschaftliche Wohnprojekte, Initiativen der Selbsthilfe wie „Tausche Bildung für Wohnen” oder Wohnungslosen-Initiativen besucht.

„Ziel ist es, dass die Teilnehmenden konkrete für sich vorteilhafte Lebensformen entdecken, die eigenständig weiterverfolgt werden können. Denn nur durch das Wissen dieser Möglichkeiten, können neue Ideen entstehen und die Stadt der Zukunft durch alle mitgestaltet werden“, sagt Andreas Lingg.

Quartiere werden unter die Lupe genommen

Im Projekt „Marienviertel“ gehen die Teilnehmenden dann der Frage nach: Wie können Gemeinschaft und Selbsthilfe im Quartier gestärkt werden? In Kooperation mit der Caritas analysieren die Teilnehmenden das Zusammenleben im gleichnamigen Stadtviertel.

„Das Marienviertel ist geprägt von hohem Verkehrsaufkommen, viel Altersarmut und Einsamkeit und insgesamt einem hohen Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern in prekärer Lebenssituationen. Ein Quartier das also mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist, was auch den Ausgangspunkt dieser Seminarkooperation bildet“, so Lingg.

Mit den Erkenntnissen möchte das Projektteam dann eine Datenbasis erstellen, die es ermöglicht, das Viertel langfristig und nachhaltig mit unterschiedlichen Maßnahmen zu fördern und zu stärken.

In anderen Projekten stehen Themen wie digitale Teilhabe, Nachhaltigkeit und Klimaschutz oder Demokratie im Fokus. Daneben finden sich erstmalig auch mehrere Salonreihen, bei denen die Teilnehmenden in verschiede Themenfelder eintauchen können, darunter auch ein „Interkultureller Salon“, organisiert in Gemeinschaft mit dem Integrationsrat Witten.

WittenLab

Das WittenLab Zukunftslabor Studium fundamentale ist als Reflexionsraum auf Wissenschaft, Lebenswelt und Selbst angelegt. Es bietet in Forschung und Lehre sowie kulturellen Veranstaltungen den Raum für transdisziplinäre Debatten. Seine Inhalte zielen auf die Entwicklung von reflexiven sowie kreativen Kompetenzen, die sich in innovativer Gestaltung als auch kritischem Bewahren zu artikulieren wissen, das Wahrnehmungsvermögen stärken und dabei Begegnung und Wechselwirkungen verschiedener Fachdisziplinen ermöglichen. Das Studium fundamentale stellt ein verbindliches Studienangebot für die Studierenden der UW/H dar und ist in alle Fachstudiengänge integriert.

Quelle: Universität Witten/Herdecke