Witten-Annen. Mit der Übergabe eines Aktenordners besiegeln die Universität Witten/Herdecke (UW/H) und die Stadt Witten den nächsten Schritt ihrer engen Zusammenarbeit bei der Uni-Campuserweiterung: UW/H-Kanzler Jan Peter Nonnenkamp reichte am Donnerstag (14.11.) bei Stadtbaurat Stefan Rommelfanger gemeinsam mit den Architekten Markus Lager und Markus Willeke von Kaden+Lager den Bauantrag für den Campus-Neubau ein. Damit ist die nächste wichtige Hürde genommen: Bis Ende 2021 entsteht an der Alfred-Herrhausen-Straße ein innovatives Seminar- und Bürogebäude, das vor allem in puncto Nachhaltigkeit zu den modernsten Hochschulbauten in Deutschland gehört.
„Uni ist Markenzeichen unserer Stadt“
„Ich freue mich, dass es vorangeht und wünsche gutes Gelingen. Denn die Universität Witten/Herdecke ist längst zu einem Markenzeichen unserer Stadt und zu einem Standortvorteil für die heimische Wirtschaft geworden. Durch die Erweiterung der Uni bekommt unser Standort einen weiteren Schub“,
betont Bürgermeisterin Sonja Leidemann und zeigt sich über den großen Fortschritt des Projektes erfreut.
Jan Peter Nonnenkamp (UW/H-Kanzler) und Architekt Markus Lager von Kaden+Lager (v.r.) übergaben Stadtbaurat Stefan Rommelfanger den Bauantrag für den Campusneubau.
Der Neubau markiert für die Uni Witten/Herdecke einen wichtigen Schritt auf ihrem Wachstumskurs. Dabei legt die Universität viel Wert auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit, was sich neben einer niedrigen Energiebilanz vor allem bei der Materialwahl und der Konstruktionsweise des viergeschossigen Neubaus widerspiegelt: Hier setzt die UW/H auf Holz. So werden nicht nur die Mengen an CO2, die bei Betonbauten entstehen, eingespart. Das Holz bindet langfristig auch CO2.
Unterstützung von Anfang an
In Nordrhein-Westfalen kommt diese Konstruktionsweise bislang nicht flächendeckend zum Einsatz. Das hat auch mit der rechtlichen Grundlage zu tun: Vier- bis fünfgeschossige Wohngebäude in Holztafelbauweise sind erst seit 2019 erlaubt. Vorher waren Holzbauten nur bei bis zu drei Stockwerken zulässig.
Dementsprechend stellt das Genehmigungsverfahren eine besondere Herausforderung für die beteiligten Ämter der Stadt Witten dar. Denn Erfahrung mit einem so großen Gebäudekomplex aus Holz in dieser Größenordnung gibt es bislang nicht. Trotzdem konnte die UW/H bei dem Bauvorhaben von Anfang an auf die Unterstützung der Stadt Witten zählen und die Herausforderungen in gemeinsamer Abstimmung angehen.
Stefan Rommelfanger, Wittener Stadtbaurat: „Erstmals wird in Witten ein mehrgeschossiges und multifunktionales Gebäude in Holzbauweise mit 7.000 m² Bruttogeschossfläche errichtet. Holz ist nicht nur ein natürliches, gesundes und modernes Baumaterial, sondern hat auch eine bessere ökologische Bilanz als konventionelle Bauten. Das Bauvorhaben der Universität ist damit nicht nur ein besonderes bauliches Highlight für Witten, sondern wird auch dem Grundgedanken eines nachhaltigen Baues besonders gerecht. Die Weiterentwicklung des Universitätsstandortes ist darüber hinaus ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Stadt Witten und unterstützt die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt.“
Spatenstich im Frühjahr 2020
„Unser neues Gebäude ist ein Meilenstein in der Geschichte der UW/H. Wir sind nicht nur stolz, eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude Deutschlands zu bauen. Wir freuen uns auch, dass wir mit der Stadt Witten von Anfang an einen starken Partner beim Genehmigungsverfahren hatten, der sich aktiv an unserem Vorhaben beteiligt und immer wieder gute Ideen und unterstützende Anregungen eingebracht hat“,
sagt Jan Peter Nonnenkamp.
Der Spatenstich für das viergeschossige Gebäude in Holz-Hybridbauweise ist für April 2020 geplant. Den Auftrag für den schlüsselfertigen Neubau inklusive Planung und Außenanlagen erhielt mit einer Auftragssumme von 22 Millionen Euro ZÜBLIN Timber aus Aichach, die auf Holzbau spezialisiert sind. Das Gebäude soll nicht nur ökologisch nachhaltig sein. Auch soziale Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle: Vielfältige Begegnungsräume sollen entstehen und von den Studierenden und Mitarbeitenden flexibel und multifunktional genutzt werden können.
Quelle: Private Universität Witten/Herdecke