Bochum-Langendreer. Manchmal schreibt das Leben die schönsten Geschichten – und manchmal schleichen sie einem direkt ins Herz: Eine kleine Schildkröte namens Schiggi hat für ein paar unvergessliche Tage die Polizeiwache Bochum-Langendreer erobert – und dabei nicht nur für Ordnung, sondern vor allem für Lächeln gesorgt.
Am Samstag, den 12. April, betrat eine Bürgerin mit einer ungewöhnlichen Fundsache das Revier: eine Landschildkröte, still, gemächlich – aber mit klarer Mission. Die diensthabende Polizistin Fiona Hüning übernahm den kleinen Panzerfreund kurzerhand mit Fürsorge, Neugier und einer gehörigen Portion Humor. Und wie das manchmal so ist: Zwischen Mensch und Tier klickt’s sofort.
Ein Dienstbeginn mit Salat und Sonne
Der kleine Schildbürger bekam nicht nur ein vorübergehendes Zuhause, sondern auch einen Namen: Schiggi – in liebevoller Anlehnung an das japanische Kultwesen aus der Pokémon-Welt. Ein Name wie gemacht für einen Charakter mit Biss (zumindest in den Salat) und einer beneidenswerten inneren Ruhe.
Schnell war klar: Schiggi gehört zur Wache wie der Kaffee zum Frühdienst. Zwar fehlte ihm die Funkreichweite, die Geschwindigkeit und – sagen wir’s ehrlich – jegliche Ambition zur Verfolgung auf der A40, aber in Sachen Teamgeist und Eigensicherung war auf ihn Verlass.

Polizeidienst auf vier Stummelbeinen
Natürlich, das mit der echten Polizeikarriere war eher ein liebevoller Gag – aber einer, der in der Wache für richtig gute Stimmung sorgte. Schiggi wurde zum Pausenstar, Salatvernichter, Mini-Maskottchen. Sein Arbeitsplatz: Ein sonniges Plätzchen mit bester Aussicht. Seine Lieblingskollegin: Fiona Hüning, die ihn kurzerhand adoptiert hatte – zumindest für den Moment.
Doch wie das bei manchem Praktikum eben ist: Irgendwann kommt die Zeit, weiterzuziehen. Für Schiggi bedeutete das Abschied nehmen vom Polizeidienst – und ein neues Zuhause bei Menschen, die ihn genauso ins Herz schließen wie seine uniformierten Kollegen.
Ein kleiner Panzer mit großer Wirkung
Vielleicht hat Schiggi keine Strafzettel verteilt. Vielleicht hat er nie eine Verfolgung aufgenommen (außer vielleicht die nach dem letzten Salatblatt). Aber er hat etwas gemacht, das im stressigen Polizeialltag manchmal noch viel wichtiger ist: Menschen zum Lächeln gebracht. Für einen kurzen Moment innehalten lassen. Und gezeigt, dass manchmal auch die langsamsten Schritte ganz schön viel bewegen können.
Gute Reise, Schiggi – du bleibst für immer ein Teil der Wache Ost.