UPDATE: Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr hat vier Stunden vor dem eigentlichen Treffen mit den Fahrgästen an der Himmelohstraße den Termin abgesagt.
Linie 371: Zwei Initiativen zur Bus-Anbindung der Himmelohstraße
Witten-Stockum. Die Entscheidung, die Haltestelle Himmelohstraße während der Bauarbeiten in der Straße Bebbelsdorf von der Linie 371 auszuschließen, stößt bei den Stockumer Fahrgästen auf scharfe Kritik. Der geplante Termin am Donnerstag, den 9. Januar wurde abgesagt. Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) informierte uns kurzfristig.
Angekündigt waren Vertreter der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER), Stadtplaner und Kommunalpolitiker. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern nach Lösungen zu suchen. Bündnis 90/Die Grünen und die SPD haben angekündigt, das Thema in den Verkehrsausschuss und den Rat der Stadt Witten einzubringen, um die Diskussion auf eine breitere politische Ebene zu heben. Zwei Initiativen setzen sich für eine verbesserte Anbindung von Stockum-West ein.
Initiativen der Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG)
Die sehbehinderte Stockumerin Sabrina Führer, die sich als Vertreterin des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen engagiert und bei der Lebenshilfe in Witten berät, kämpft seit Monaten für die Wiederaufnahme des Busverkehrs an der Haltestelle Himmelohstraße durch die Linie 371. Trotz mehrerer Anfragen bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) und dem Ennepe-Ruhr-Kreis erhielt sie stets abschlägige Antworten. Entschlossen wandte sie sich schließlich an Ralf Stehmann, den ersten Vorsitzenden der WBG Witten. Stehmann zeigte Hartnäckigkeit und telefonierte zwei Wochen lang täglich mit der VER, bis er endlich einen Verantwortlichen erreichte. Dennoch blieb eine Lösung von Seiten der Verkehrsgesellschaft aus. Um Bewegung in die Angelegenheit zu bringen, organisiert Stehmann ein Treffen, das am Donnerstag stattfinden wird. Die WBG Witten, 1999 gegründet und im Rat der Stadt vertreten, setzt sich aktiv für die Anliegen der Bürger ein.
Veranstaltung abgesagt
- Datum: ein neuer Termin wird bekanntgegeben
- Ort: Haltestelle Himmelohstraße
- Angekündigt: Vertreter der VER, des Planungsamtes, der Politik und Presse
- Bürger sind herzlich eingeladen
Initiativen der Bündnis 90/Die Grünen und SPD
Am Montag, den 20. Januar 2025, wird der Ausschuss für Mobilität und Verkehr der Stadt Witten über eine wichtige Initiative zur Verbesserung der Nahverkehrsverbindungen im Stadtteil Stockum beraten. Die Sitzung findet von 17:00 bis 20:00 Uhr im großen Saal des FEZ (Alfred-Herrhausen-Straße 44, 58455 Witten) statt. Im Mittelpunkt steht ein Antrag der Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD, der eine Lösung für die durch die Sperrung der Straße Bebbelsdorf entstandenen Verkehrsprobleme vorschlägt.
Häufige Baustellen im Bebbelsdorf
Busanbindung für Stockum sichern
Der Antrag sieht vor, dass die Busse der Linie 371 mit dem Ziel “Stockumer Bruch Wendeschleife” während der Sperrung der Straße Bebbelsdorf eine alternative Route nehmen. Diese soll sicherstellen, dass die Haltestelle Himmelohstraße weiterhin angefahren wird. Aktuell entfällt diese Verbindung, was vor allem Senior:innen und mobilitätseingeschränkten Menschen aus dem westlichen Stockum den Zugang zur Innenstadt erheblich erschwert.
Der Vorschlag sieht vor, dass die betroffenen Busse über die Hörder Straße zur Haltestelle “Himmelohstraße” und von dort zur Wendeschleife am Stockumer Bruch fahren. Auf dem Rückweg könnten die Haltestellen “Stockumer Bruch”, “Mittelstraße” und “Gerdesstraße” wie gewohnt bedient werden. Die Ratsfraktionen betonen, dass die Erreichbarkeit wichtiger Anschlüsse in der Innenstadt trotz geringfügiger Verzögerungen gewährleistet bleiben soll.
Verbesserung für dicht besiedeltes Gebiet
Das westliche Stockum, geprägt von Industrie- und Gewerbebetrieben, Arztpraxen, sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern, ist besonders auf eine zuverlässige Bus-Anbindung angewiesen. Der Antrag zielt darauf ab, dieses dicht besiedelte Gebiet während der Bauarbeiten direkt mit der Innenstadt zu verbinden. Aktuell wartet der Bus an einer Ersatzhaltestelle “Liegnitzer Straße” sechs Minuten, was den Fahrgästen Zeitverlust beschert.
Entscheidung mit Signalwirkung
Die öffentliche Sitzung im Januar bietet Gelegenheit diesen Vorschlag zu debattieren. Ein positiver Beschluss könnte nicht nur eine kurzfristige Entlastung bringen, sondern auch als Modell für zukünftige Baustellensituationen dienen.