Witten-Stockum. Ein Futtertrog mit Stroh ausgekleidet und 20 Stühle drum herum erwarteten die Besucher des ersten lebendigen Adventskalenders in diesem Jahr. Frau Bangert und ihre Tochter haben ihre Küche für die Besucher hergerichtet, Plätzchen und Glühwein vorbereitet. Die Pastoren beider Stockumer Kirchengemeinden kündigten die Veranstaltung an. Trotz eines gleichzeitig stattfindenden Konzerts in der St. Maximilian Kolbe Kirche fanden sich 30 Besucher auf dem Bauernhof von Frau Bangert ein. Wer zu spät kam, musste stehen.
Die gelernte Diakonin Bärbel Bangert-Lilienkamp begrüßt zuerst die Besucher und stimmt ein Lied aus dem Gesangsheft ein. Sie trägt auch Gedichte und das bekannte Lied
„Weihnacht, was bist du? Bist du Hoffnung der Welt,
oder bist du einfach das ganz große Geld?“
vor und fragt die Besucher, ob sie den Autor kennen. Ulrike Laban, die den Gesang mit Gitarre unterstützt, nennt sofort den Autor Rolf Zuckowski. Zwanzig Minuten lang gibt es ein vorbereitetes Programm. Dann gehen die Besucher zum gemütlichen Teil über, für die Besucher gibt es Glühwein, Punsch und Weihnachtsplätzchen. Die Besucher sind begeistert.
Zum siebten Mal laden die ev. und kath. Christen in Witten-Stockum zum gemeinsamen Singen in der Adventszeit ein. Zweimal in der Woche findet der Adventskalender an wechselnden Orten in Stockum statt. Einmal ist es eine Garage in der Siedlung im Dorneywald, dann wieder die Front eines Hauses an der Hörder Straße oder der Kindertreff „Ratz & Fatz“. Im November werden Listen in den beiden Kirchen in Stockum ausgelegt, interessierte Familien können sich als Ausrichter eintragen.
Der Stockumer Markus Stolpe sortiert die Termine und beantwortet Fragen. Bei seiner Schwester in der Nähe von Frankfurt und Darmstadt hat er den ersten Adventskalender erlebt und brachte die Idee nach Stockum. Zuerst machten die katholischen Christen nur mit, doch in Stockum wird die Ökumene großgeschrieben. Die evangelischen Christen ließen sich anstecken und so konnte die Anzahl der Termine verdoppelt werden. In der Nähe von Darmstadt machen Firmen und sogar eine Justizvollzugsanstalt mit, erzählt der Familienvater. Eigentlich könnten auch in Stockum die Termine ausgebaut werden, doch die Besucher sind in der Woche weniger zahlreich, der meistbesuchter Tag ist immer der Sonntag. Stolpe führt es auf die sonntägliche Ankündigung in den Pfarrnachrichten in der Kirche zurück. Am Sonntag und Montag kommen noch ganz viele Besucher, an den folgenden Tagen könnten es mehr sein. Den Einwand vieler älteren Menschen sie hätte in der Dunkelheit Angst zu kommen, entgegnet Stolpe mit dem Argument, dass die Dunkelheit zum Advent gehört. Ohne Dunkelheit würde die Stimmung mit Kerzenlicht nicht aufkommen.
Einen Bericht über den Lebendigen Adventskalender in Witten-Stockum und ein Interview mit Markus Stolpe finden Sie, wenn Sie auf das Bild 3 klicken und dann auf das Dreieck oben rechts.