Witten-Stockum. Im März haben die Heimatfreunde Stockum – Düren ihr Heimatstübchen verlassen. Am Donnerstag (25.6.) öffneten sie erstmals nach drei Monaten Stillstand ihre Türen für die Besucher.
Die Archivarin Karoline Robbert und der 1. Vorsitzender der Heimatfreunde Wolfgang Lippert einigen sich zuerst wer herausgeht und bleibt, als ich an der Tür ankomme. Zwei Stühle haben sie vor die Tür gestellt, weil in dem 16 qm großen Vereinsraum Corona-bedingt sich nur zwei Personen aufhalten dürfen. Vereinsmitglied Bernd Wittke hat sich bereits zuvor einen schattigen Platz an einem der Bäume an der Hörer Straße gesucht und redigiert dort Texte über die Lebensmittelgeschäfte in Witten-Stockum zum Anfang des 20 Jh. Lippert gesellt sich draußen dazu. Die Situation erinnert ein wenig an Verhältnisse in warmen Ländern, wo das Leben sich vor dem Haus abspielt. Draußen sind gefühlt 30 °C.
Ohne Mundschutz und Händedesinfektion geht gar nichts, das sind die Bedingungen um die Stube betreten zu dürfen.
„Das letzte Mal waren wir im März hier, bevor der Shutdown ausgebrochen ist“,
erinnert sich Robbert.
„Nach dem die Corona-Maßnahmen wieder gelockert wurden, haben wir uns entschlossen das Heimatstübchen wieder zu öffnen.“
Ihre Vereinsfreunde habe Robbert vermisst, ihr ganzes Programm mussten der Verein absagen:
„Wir konnten keine Heimatnachmittage durchführen und was uns noch mehr wehtut, der Dreschtag im September 2020 musste abgesagt werden.“
Auch der Ausflug der Heimatfreunde nach Bonn in das Haus der Geschichte und eine Schifffahrt auf dem Rhein fällt in diesem Jahr aus. Die Heimatfreunde haben trotz des Stillstands über das Internet und Telefon miteinander kommuniziert. Dennoch vermisst Robbert die persönlichen Treffen.
Die Heimatfreunde treffen sich wieder, um einen neuen „Einblick“ vorzubereiten. Im Dezember solle die 12. Ausgabe ihrer Vereinsbroschüre erscheinen.
„Wir haben in unserem Archiv gestöbert und sind auf viele Sachen gestoßen. Insgesamt habe ich über 30 Geschäfte in Witten-Stockum gefunden“,
berichtet Robbert. Der Kontakt ist etwas erschwert, doch private Treffen gäbe es nach wie vor z.B. bei Spaziergängen und Einkaufen in Stockum. Der Kontakt allein ist zu wenig, gerne würden die Heimatfreunde wieder etwas gemeinsam unternehmen,
„doch deshalb fällt der Verein nicht auseinander. Wir sind anders in Kontakt getreten, die Internetseiten, der Schaukasten am Center Shop und auch das Schaufenster der Heimatstube werden mit neuen Inhalten bestückt.“
Das Thema im Fenster der Heimatstube ist aktuell „Antikes vom Bauernhof“. Eine alte Molle vom Bauernhof Düren ist im Schaufenster zu bewundern. Früher wurde in der Molle Brotteig geknetet.
Die Heimatfreunde freuen sich über zahlreiche Besucher, auch wenn sie nicht alle auf einmal in ihre Stubbe hineinnehmen können. Sie sind wieder donnerstags von 15 bis 17 Uhr für ihre Besucher da. Die Heimatstube und das Vereinsarchiv befinden sich an der Hörder Straße 367.