Herdecke. Die Feuerwehr ist nicht nur in akuten Notlagen gefragt, sondern muss sich kontinuierlich fortbilden, um auf extreme Situationen optimal vorbereitet zu sein. Vor kurzem fand eine solche Fortbildung mit rund 15 Führungskräften und Mitgliedern der Fachgruppe Information und Kommunikation (IuK) statt. Im Mittelpunkt stand die Bewältigung sogenannter Flächenlagen, in denen zahlreiche Einsätze gleichzeitig koordiniert werden müssen.
Die Freiwillige Feuerwehr Herdecke nutzt eine spezielle Software, die bei besonderen Wetterlagen zum Einsatz kommt. Diese ist direkt mit der Leitstelle in Schwelm gekoppelt und ermöglicht eine eigenständige Einsatzdisposition. In Extremsituationen wie Hochwasser, Sturm oder Schneechaos nimmt die Notrufzentrale weiterhin die Notrufe entgegen, übertragen die Disposition der Einsätze aber an die Feuerwehr vor Ort. Diese Strategie entlastet die Kreisleitstelle erheblich und sorgt für eine effizientere Koordination der Einsätze. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre, insbesondere nach dem Hochwasser 2021, hat die Feuerwehr Herdecke ihre Strukturen und Abläufe weiter optimiert und eine eigene Dienstanweisung für solche Lagen erlassen.
Nach einer theoretischen Schulung zu diesem Konzept mussten die Teilnehmenden fiktive Einsätze annehmen und eigenständig disponieren. Zudem wurden Themen wie Objektfunk und digitale Einsatzdaten behandelt. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die Vorstellung des Einsatzleitwagens (ELW 2) des Ennepe-Ruhr-Kreises. Diese Präsentation übernahm die Sondereinsatzgruppe (SEG) Information und Kommunikation der Feuerwehr Witten. Das Fahrzeug kann kreisweit für größere Einsätze angefordert werden z.B. bei Evakuierung bei Blindgänger-Entschärfung.

Ergänzend dazu brachten zwei Kollegen der Feuerwehr Hagen ihren Einsatzleitwagen 1 mit, um sich über den Einsatzleitwagen 2 des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie das neue Einsatzleitwagen 1-Fahrzeug der Feuerwehr Herdecke zu informieren. Dieser Austausch ermöglichte wertvolle Gespräche zwischen den Feuerwehren aus Hagen, Herdecke und Witten und stärkte die überregionale Zusammenarbeit. Auch zwei Vertreter des Technischen Hilfswerks (THW) aus Wetter an der Ruhr waren anwesend und trugen zur Vernetzung zwischen den beteiligten Organisationen bei.
Die Fortbildung war ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Einsatzkoordination in Flächenlagen und zeigte eindrucksvoll, wie wertvoll der interkommunale Austausch ist. Die Beteiligung der Feuerwehr Witten unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.