Witten-Stockum. Manchmal zahlt es sich aus, in den Kindertagen mit einem KOSMOS-Elektrobaukasten gespielt zu haben. Schon als Jugendlicher habe ich gelernt ein Kupferkabel von einer Glasfaserleitungen zu unterscheiden. Heute standen zwei Unitymedia-Mitarbeiter vor der Tür und wollten meine Anschlussdose sehen. Klar darf das Unternehmen ihre Dose sehen. Mir war klar, sie wollen nur den Missbrauch überprüfen.
Statt die Wahrheit zu erzählen, erfand die „Drückerkolonne“ Argumente, die nicht haltbar sind. Nach ihrer Schilderung bin ich schon oder werde erst an das Glasfasernetz angeschlossen. Es hätte schon geholfen eine einheitliche Meinung beizubehalten, doch argumentativ geriet der Sprecher aufs Glatteis. Glasfaser bis zur Anschlussdose oder wenigstens bis zum Übergabepunkt im Haus bleibt für viele Wittener ein Traum. In der Hauptdurchfahrtsstraße liegt bestimmt auch Glasfaser, in meiner Straße sicherlich nicht. Mir wäre aufgefallen, wenn die „Letzte Meile“ vom Schaltschrank in der Hauptdurchfahrtstraße bis zum Haus aufgerissen worden wäre. Ich kenne auch die Leitung im Keller. Glasfaser sieht anders aus. Frischgeteert ist der Gehweg in meine Straße auch nicht. Aufgerissen wurde da gar nichts.
Pampig wurde ich erst richtig, als der Mitarbeiter mir einreden wollte, mein Fernseher wäre an den Kabelanschluss angeschlossen. Das hätten nur die Mainzelmännchen machen können. Wir schauten uns das gemeinsam genauer an. Ein Kabel aus der Steckdose zum Router, ein Kabel von der Zimmerantenne zum Fernseher. Was kann man da nur vertauschen? Wahrscheinlich gar nichts. Unitymedia wurde von Vodafone übernommen, die Einnahmen sollen gesteigert werden. Da macht es Sinn zu überprüfen, ob eine Leistung erschlichen wird.
Warum die Besuche mittags stattfinden und zwei Mitarbeiter kommen? Sie benötigen Zeugen, die ihre Gastgeber mittags nicht unbedingt haben. Ein fairer Umgang mit den Kunden sieht anders aus.