Warnstreiks im ÖPNV: Witten betroffen

Witten. Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs müssen sich in dieser Woche auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat im Rahmen der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zu Warnstreiks im ÖPNV aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die BOGESTRA in Bochum und DSW21 in Dortmund und die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER).

Stillstand in Bochum: BOGESTRA fährt nicht

In Bochum stehen am Montag, den 10. Februar 2025, sämtliche Bus- und Bahnverbindungen der BOGESTRA still. Der Streik betrifft den gesamten Betriebsbereich, sodass keine Fahrten – auch nicht durch Fremdunternehmen – durchgeführt werden. Fahrgäste müssen sich darauf einstellen, dass die Mobilitätsgarantie und das Pünktlichkeitsversprechen an diesem Tag entfallen. Auch die KundenCenter bleiben geschlossen.

Eine Ausnahme gibt es bei den Linien 194 und SB37, die gemeinsam mit der Ruhrbahn bzw. der VER betrieben werden. Diese könnten weiterhin fahren, da Ruhrbahn und VER nach aktuellem Stand nicht bestreikt werden.

Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr

In Witten und der umliegenden Region wird der Busverkehr der VER (Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr) ebenfalls massiv beeinträchtigt. Von Mittwoch, 12. Februar 2025, bis zum Betriebsbeginn am Donnerstag, 13. Februar 2025, entfallen alle regulären Fahrten. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen, da es in einigen Stadtteilen – wie Stockum – keine alternativen Linien gibt. Auch die Mobilitätsgarantie und das Pünktlichkeitsversprechen der VER gelten während des Streikzeitraums nicht.

In anderen Stadtteilen können Fahrgäste auf alternative Unternehmen ausweichen, müssen dabei aber längere Wege zu den Haltestellen und erhöhte Wartezeiten in Kauf nehmen.

Dortmund: DSW21 legt am 13. Februar den Verkehr lahm

Für Donnerstag, den 13. Februar 2025 hat ver.di einen ganztägigen Warnstreik bei DSW21 in Dortmund angekündigt. Betroffen sind alle Stadtbahn- und Buslinien, die von DSW21 betrieben werden. Der Streik beginnt mit Betriebsstart um 3.30 Uhr und dauert bis zum Betriebsende um 1.30 Uhr am Folgetag.

Das bedeutet, dass auch die wichtigen NachtExpress-Linien in Dortmund sowie die von DSW21 betriebenen Busse in Castrop-Rauxel (Linien 480, 481, 482, NE 11) und Schwerte (Linien 430, 435, NE 25) ausfallen. Zudem wird die gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 nicht von DSW21 bedient – die Vestische führt jedoch ihre Fahrten weiterhin durch.

Nicht betroffen sind die H-Bahn sowie die Airport-Linien (AirportExpress, AirportShuttle und Linie 490), die unabhängig von DSW21 betrieben werden.

Hintergrund des Streiks: Tarifverhandlungen ohne Ergebnis

Die Warnstreiks sind Teil der laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die bislang ergebnislos geblieben sind. Ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich sowie Verbesserungen bei Zuschlägen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit. Zudem sollen Arbeitszeiten flexibler und die Arbeitsbelastung reduziert werden.

Die Arbeitgeberseite verweist hingegen auf die angespannte wirtschaftliche Lage und die schwierige Haushaltslage vieler Kommunen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam angesetzt. Sollte es dort erneut zu keiner Einigung kommen, sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen.

Was Fahrgäste jetzt tun können

Fahrgäste in Bochum, Dortmund und Witten sollten sich frühzeitig über alternative Verbindungen informieren. Digitale Fahrplanauskünfte wie die Apps der Verkehrsunternehmen oder Online-Portale wie bus-und-bahn.de bieten aktuelle Informationen. Wer kann, sollte auf Fahrrad, Fahrgemeinschaften oder Homeoffice ausweichen.

Die Warnstreiks zeigen einmal mehr, wie abhängig Städte vom öffentlichen Nahverkehr sind – und wie groß der Handlungsbedarf in den aktuellen Tarifverhandlungen ist.