Witten-Stockum. Elf Parteien standen bei der Gemeinderatswahl in Witten auf dem Stimmzettel, alle ziehen ins Rathaus ein. Trotz der großen Auswahl fehlte jedem zweiten Stockumer, die Motivation ein Wahllokal aufzusuchen oder an der Briefwahl teilzunehmen. Die SPD motivierte ihre Wähler, die WBG und FDP konnten nicht zulegen, neue Parteien überzeugten jeden 13. Wähler und ziehen in den Rat ein.
Schon traditionell ist Stockum zweigeteilt. Die Grenze verläuft über die Stockumer Straße, Gerdesstraße und Am Katteloh. Die im Westen lebenden Stockumer gehört zum Stimmbezirk 31 und wählt in der Harkortschule, im Osten gibt es den Stimmbezirk 32 mit den Wahllokalen im St. Maximilian Kolbe Gemeindezentrum und ebenfalls Harkortschule. Zum Westen gehört der Ortsteil Düren, zum Osten das Tiefendorf und der Dorneywald. Der Unterschied spiegelt sich auch in den Wahlen nieder. Während die SPD in drei von vier Wahllokalen Stimmen gewinnen konnte, verbuchte die CDU in Stockum Verluste. Ganz deutlich wird die Spaltung zwischen Ost und West, bei der Betrachtung der Gewinne und Verluste des Bürgerforum und der Linken. Im Westen legte das Bürgerforum zu und die Linke verlor an Stimmen, im Osten genau umgekehrt.
Der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen erklärte am 16. Dezember 2008 die Sperrklausel im Kommunalwahlgesetz NRW für verfassungswidrig. Parteien, die in der Vergangenheit als sonstige gewertet wurden, ziehen in den Rat mit 1-2 Sitzen ein.