TuS-Stockum-Gymnastikhalle passiert weitere Hürde

Witten-Stockum. Erst einmal die gute Nachricht für den Verein TuS Witten-Stockum 1945 und seine Mitglieder: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz (ASO) hat den Antrag auf Änderung des Bebauungsplans 215 „Ortszentrum Stockum-West“ am Donnerstag (13.3.) einstimmig angenommen. Eine weitere Hürde auf dem Weg zum Anbau einer Gymnastikhalle an die vorhandene Sporthalle in Stockum wurde genommen.

Der TuS Stockum 1945 möchte an die vorhandene Mehrzweckhalle an der Pferdebachstraße eine Gymnastikhalle anbauen. Dafür soll ein Teil der vorhandenen 20 Parkplätze aufgegeben werden. Der Verein verzeichnet einen Mitgliederrückgang, berichtet die WAZ. Durch den Anbau kleinerer Übungsräume für Senioren soll der Mitgliederrückgang gestoppt werden.

Trotz guter Auslastung soll der Parkplatz vor der Sporthalle Pferdebachstraße einem Neubau weichen.

Bild 1 von 5

(Foto: Marek Schirmer)

Dr. Henning Jaeger (SPD) drückte im Ausschuss seine Verwunderung über die Einwände des „EDEKA“ aus. Die Inhaberin des Lebensmittelvollsortimentlers fürchtet um die freie Sicht auf ihren Markt.

Der Verein möchte den Anbau an das städtische Gebäude selbst finanzieren. CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des Stockumer Theatervereins Tobias Grunwald lobte während der Ausschusssitzung den TuS Stockum für das geplante Bauvorhaben. Gemeinsam mit dem TuS Stockum führt der Stockumer Theaterverein jährlich das Stück „Sport trifft Theater“ in der Mehrzweckhalle an der Pferdebachstraße auf. Bei der Premiere am Samstag (22.2.) war der Besucherandrang so enorm, dass die Besucherschlange nicht nur den zur Disposition stehenden Parkplatz beanspruchte, sondern auch die Einfahrt zum Lebensmittelmarkt und Teile des Gehwegs an der Pferdebachstraße.

Doch genau dieser Parkplatz würde durch den Hallenanbau zum Teil oder ganz verschwinden. Die Stockumer SPD-Fraktionsmitglieder Doris Eger und Walter Sander verweisen auf den Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dieser wäre für die Sportplätze „überdimensioniert“ und könnte als Ersatz für den Parkplatz vor der Turnhalle dienen, schreiben die Antragsteller.

Ein bepflasterter Parkplatz vor der Turnhalle soll weichen und ein unbefestigter und staubiger Parkplatz soll als Ersatz dienen. Wäre es nicht sinnvoller den unbefestigten Parkplatz zu bebauen und den bepflasterten Parkplatz zu belassen? Ein Rechtsstreit zwischen dem TuS Stockum und dem Lebensmittelhändler würde erst gar nicht entstehen. Verkehrstechnisch gebe es auch Vorteile, den die Verkehre würden sich weiterhin auf zwei Parkplätze verteilen.

Ungeklärt bleibt die Frage wie Mütter mit Kindern in Zukunft den Weg von dem unbefestigten Parkplatz neben den Sportplätzen zur Mehrzweckhalle bewältigen sollen. Der direkte Weg von diesem Parkplatz zur Halle führt durchs Gebüsch. Zwar liegen dort ein paar Gehwegplatten, offiziellen Charakter dürfte dieser Weg nicht haben.

Die Abkürzung mündet auf der Pferdebachstraße, die von beiden Seiten mit parkenden Autos zugestellt ist. Die Straße ist an der Stelle incl. des Parksteifens fünfspurig. Das Überqueren der Straße erschwert ihr gebogener Verlauf. Die Stadt Witten müsste an dieser Stelle in eine Überquerungshilfe investieren. Weitere Parkplätze am Straßenrand müssten aufgegeben werden.

Generell scheint Stockums „Neue Mitte“ vom Pech verfolgt zu sein. Die im Jahr 1989 fertiggestellte Neuapostolischen Kirche, wurde vor vier Jahren auf einem Internetportal für 450.000 € zum Verkauf eingestellt. Die 6 Räume haben eine Nutzfläche von ca 282 m², das Grundstück ist 1127 m² groß. Der Kirchengemeinde gelingt es nicht, den Sakralbau zu verkaufen.

Das Jugendzentrum ist heute keins mehr und wird vom Einzelhandel genutzt. Und das neue Bürogebäude der Wittener Siedlungsgesellschaft (WSG) wurde erst gar nicht gebaut. Das Grundstück wurde wieder von der WSG veräußert und es entstand ein Wohnhaus, das die Stockumer „Klotz“ nennen. Die ersten Pläne für das WSG-Gebäude wurden zu Makulatur. Der neue Grundstückinhaber setzte seine Ideen durch. Alle diese Gebäude stehen in Sichtweite zur Mehrzweckhalle.

Wird es beim Hallenanbau bei der geplanten Größe bleiben? Der TuS Stockum änderte mehrfach seine Pläne, aus zweistöckig wurde einstöckig, die Quadratmeterzahl variiert in den Medienberichten. Nach der Erfahrung mit dem geplanten WSG-Bau verwundert es nicht, dass die Begeisterung der Stockumer für einen neuen „Klotz“ in ihrem Stadtteilkern verhalten ist. Am 25. März 2014 entscheidet der Rat der Stadt Witten über die Änderung des Bebauungsplans und folglich über den Sporthallenanbau eines Privatinvestors an die städtische Mehrzweckhalle.