Dortmund./Witten. Mit den steigenden Temperaturen beginnt in Witten und Umgebung erneut die alljährliche Krötenwanderung. Damit die Amphibien sicher ihre Laichgewässer erreichen, errichten Naturschutzorganisationen Schutzbarrieren und helfen den Tieren beim Überqueren der Straßen. Während die Naturschutzgruppe Witten – Biologische Station e. V. (NaWit) in Witten aktiv ist, engagiert sich der Dortmunder Verein AGARD an der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Witten für den Amphibienschutz.
AGARD setzt sich für Amphibien ein
Die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz Dortmund (AGARD) spielt eine zentrale Rolle beim Schutz wandernder Amphibien. Der Verein hat entlang der Dorneystraße Schutzzaunanlagen errichtet, um die Tiere sicher über die Straße zu bringen. Ehrenamtliche Helfer sammeln Kröten, Frösche und Molche in eigens aufgestellten Eimern und setzen sie sicher auf der anderen Straßenseite wieder aus. Besonders in feuchten und warmen Nächten steigt die Zahl der wandernden Amphibien stark an, weshalb AGARD regelmäßig Kontrollgänge durchführt.
Die Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig, denn Amphibienpopulationen sind in den vergangenen Jahren rückläufig. Hauptgründe sind der Verlust von Lebensräumen, Straßenverkehr und klimatische Veränderungen. Durch das Engagement von AGARD und anderen Naturschutzorganisationen werden jedes Jahr Hunderte Tiere vor dem Tod auf den Straßen bewahrt.
Autofahrer werden um Vorsicht gebeten
Um die Amphibien zu schützen, wurden in Witten an mehreren Straßen “Krötenschilder” aufgestellt, die Autofahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit mahnen. Besondere Vorsicht ist an folgenden Straßenabschnitten geboten: Berghauser Straße, Im Hummelbeck, Kleine Borbach, Muttentalstraße, Nachtigallstraße, Rauendahlstraße, Schneer Weg, Speckbahn, Wilbergstraße und Wullener Feld. In einigen Bereichen, darunter die Straßen Am Masling, Kohlseggenstraße, Gederbachweg und Steinäckerweg, gilt vorübergehend ein Durchfahrtsverbot.
Besonders gefährlich sind die Straßenquerungen in der Dämmerung und frühen Nachtstunden, wenn die Amphibien aktiv werden. Experten weisen darauf hin, dass bereits die Luftdruckwelle eines Fahrzeugs mit 50 km/h eine Kröte töten kann, selbst wenn sie nicht direkt überfahren wird. Autofahrer werden daher gebeten, ihre Geschwindigkeit in den betroffenen Gebieten zu reduzieren und achtsam zu fahren.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Neben den Schutzmaßnahmen durch AGARD und NaWit ist die Mitarbeit freiwilliger Helfer essenziell. Ehrenamtliche können sich an den Sammelaktionen beteiligen und Kröten über die Straße tragen. Zudem bitten die Organisationen darum, Beobachtungen von wandernden Amphibien mit Datum und Anzahl der Tiere per E-Mail zu melden. Diese Daten helfen dabei, Bestandsentwicklungen besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen anzupassen.
Workshop für Freiwillige und Interessierte
Ein vertiefender Workshop bietet Interessierten die Möglichkeit, mehr über den Amphibienschutz zu erfahren. In Impulsvorträgen und einem praktischen Einsatz lernen Teilnehmer die in Dortmund vorkommenden Amphibienarten wie Erdkröte, Teichfrosch und Teichmolch kennen. Zudem erhalten sie Einblicke in die Schutzmaßnahmen von AGARD und können diese direkt vor Ort in Dortmund-Hombruch erleben.
Termin: Samstag, 29. März 2025, 15:00 bis 20:00 Uhr
Kosten: Ab 12 € pro Person, ermäßigt ab 6 € (inklusive Eintritt in den Westfalenpark)
Anmeldung: Bis zum 26. März 2025 per Telefon unter 0231-128590 oder per E-Mail.
Hinweis: Wetterfeste Kleidung wird empfohlen. Kinder unter 16 Jahren benötigen ab 18:00 Uhr eine Begleitperson.
Der Workshop ist eine Veranstaltung der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) in Kooperation mit der LNU.