Krötenwanderung setzt früher ein – Unterstützer für Amphibienzählungen gesucht

Witten-Stockum. Wegen des regnerischen und ungewöhnlich milden Wetters verlassen erste Grasfrösche, Molche und Erdkröten frühzeitig ihr Winterquartier. Einige Tiere wurden bereits in der abendlichen Dunkelheit auf dem Weg zu ihren Laichgewässern in Witten gesichtet. Normalerweise tritt das Naturphänomen der Amphibienwanderung ab März besonders an Waldrändern und in der Nähe von Teichen auf. 

Im Dorneywald betreut der Verein AGARD die Amphibienzäune. Der Dortmudner Bernd Gregarek und die Wittenerin Vivian Borys helfen den Kröten über die Straße. In den Morgenstunden sind sie im Wald unterwegs und überprüfen die Eimer. Sie waren Gäste der Marek Show auf Radio Ennepe Ruhr.

Podcast: Amphibienwanderung im Dorneywald

Da auch in den kommenden Tagen kein Kälteeinbruch in Sicht ist, werden die erforderlichen Amphibienschutzmaßnahmen ergriffen. So werden an einigen Straßenabschnitten, die traditionell von Amphibien überquert werden, wieder Gefahrenschilder („Krötenschilder“) aufgestellt. Sie sollen die Autofahrer daran erinnern, hier besonders aufmerksam und mit vermindertem Tempo zu fahren. Die Stadt stellt Schilder im Dorneywald an der Dorneystraße, in Annen im Wullener Feld und an der Straße Kleine Borbach, sowie in Bommern und Herbede. Für ein paar Wochen gesperrt werden die Straßen Am Masling, Kohlseggenstraße, Gederbachweg und Steinäckerweg.

Warmes, windstilles Wetter: Gerne auch freiwillig Tempo 30 fahren

Die gefährdeten Amphibien wandern vorzugsweise bei relativ warmem und möglichst auch windstillem Regenwetter quer über Wege und Straßen zu ihrem Laichgewässer hin, in der Regel am frühen Abend und in der ersten Nachthälfte. Bei Kälte und Trockenheit unterbrechen sie ihre Wanderung und warten lieber „bessere“ Wetterbedingungen ab. Besonders die bei Dunkelheit gar nicht erkennbaren Molcharten und die sich recht langsam bewegenden Erdkröten sind durch den Autoverkehr sehr gefährdet. 

Autofahrer sollten abends also vor allem in Waldbereichen und in der Nähe von Teichen achtsam fahren. Eine wirkungsvolle Hilfe ist es, an den mit Warnschildern markierten Abschnitten freiwillig Tempo 30 zu fahren! Allein die Druckwelle eines Autos, das Tempo 50 fährt, kann bereits eine Erdkröte töten, auch wenn sie gar nicht von den Autoreifen erfasst worden ist.

Vereine freuen sich über Hilfe beim Zählen und Schützen

In den anderen Wittener Stadtteilen kontrollieren die Mitglieder der „Naturschutzgruppe Witten – Biologische Station“ die Anzahl der wandernden Amphibien an markanten Straßenabschnitten. Denn nachdem sich in den vergangenen Jahren der gesamte Amphibienbestand deutlich verringert hat, brauchen die ehrenamtlichen Naturschützer eine Übersicht über den Bestand der tatsächlich noch in Witten vorhandenen Lurche. AGARD und NaWit benötigen tatkräftige Unterstützung der Anwohner beim beobachten oder sie sogar Transport der Amphibien über die Straße. Ansprechpartner veröffentlichen beide Vereine auf ihrer Homepage:

Basierend auf der Pressemitteilung der Stadt Witten.