Witten bleibt eine sichere Stadt, doch einige Deliktsbereiche zeigen besorgniserregende Entwicklungen. Die Polizei Bochum hat am Mittwoch, den 12. März, die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 vorgestellt. Während die Gesamtzahl der Straftaten in Witten nahezu konstant geblieben ist, gibt es signifikante Schwankungen in einzelnen Kriminalbereichen.
Leichter Anstieg der Gesamtstraftaten, aber höhere Aufklärungsquote

Im Jahr 2024 wurden in Witten 6.966 Straftaten registriert, nur geringfügig mehr als die 6.952 Fälle des Vorjahres. Trotz dieser stabilen Zahlen zeigt sich eine positive Entwicklung in der Aufklärungsquote: Mehr als 55 Prozent der Straftaten konnten gelöst werden. Polizeipräsidentin Christine Frücht betont:
„Unsere intensiven Ermittlungsarbeiten und die Unterstützung durch aufmerksame Bürgerinnen und Bürger tragen entscheidend zu diesem Erfolg bei.“
Wohnungseinbrüche und Straßenkriminalität auf dem Vormarsch
Besorgniserregend ist der Anstieg der Wohnungseinbruchdiebstähle um 20 Prozent auf 169 Fälle. Dies deckt sich mit der landesweiten Tendenz, dass Einbrecher wieder vermehrt zuschlagen, nachdem pandemiebedingte Einschränkungen in den Vorjahren für Rückgänge gesorgt hatten.
Auch die Straßenkriminalität ist gestiegen: 1.605 Fälle bedeuten ein Plus von 13 Prozent gegenüber 2023 (1.417 Fälle). Dazu zählen unter anderem Diebstähle, Raubüberfälle und Sachbeschädigungen. Gerade der Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen bleibt ein Problem.
Gewaltkriminalität: Leichter Anstieg, aber weiterhin unter Kontrolle
Die Gewaltkriminalität in Witten ist moderat von 251 auf 257 Fälle gestiegen. Innerhalb dieser Kategorie gab es jedoch besorgniserregende Entwicklungen, insbesondere bei schweren Körperverletzungen. Die Zahl der Tatverdächtigen in diesem Bereich betrug 258 Personen, darunter 19 Kinder und 63 Jugendliche.
Auch Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen an. 135 Tatverdächtige wurden in diesem Zusammenhang ermittelt, wobei 46 Kinder und 21 Jugendliche zu den Opfern zählen. Die Polizei Bochum bekämpft gezielt diese Delikte.
Drogendelikte und Cyberkriminalität: Unterschiedliche Trends
Die Teillegalisierung von Cannabis zeigt erste Auswirkungen: Die Rauschgiftdelikte sind um 25 Prozent auf 189 Fälle zurückgegangen. Allerdings ist die Zahl der Drogentoten in Witten von drei im Vorjahr auf sechs gestiegen, was auf den Konsum harter Drogen wie Heroin oder synthetischer Substanzen zurückgeführt wird.
Im Bereich Computerkriminalität wurde nach einem Rückgang in den Vorjahren wieder ein Anstieg registriert: 123 Fälle im Jahr 2024 im Vergleich zu 86 im Vorjahr. “Cyber-Trading-Betrug und Online-Betrugsmaschen stellen uns vor neue Herausforderungen”, erklärte die Polizeipräsidentin.
Fazit: Witten bleibt sicher, doch gezielte Maßnahmen sind nötig
Die Kriminalstatistik 2024 zeigt, dass Witten insgesamt ein sicheres Pflaster bleibt. Dennoch gibt es Handlungsbedarf in bestimmten Bereichen wie Einbruchskriminalität, Gewaltverbrechen und Cyberkriminalität. Die Polizei wird ihre Präsenz auf den Straßen verstärken und weiterhin mit Präventionsmaßnahmen gegensteuern. “Wir werden nicht nachlassen, Witten sicher und lebenswert zu halten”, versicherte Polizeipräsidentin Frücht.
Im Bereich der Polizei Bochum sind täglich rund 2.000 Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Einsatz.