Witten-Stockum. Nach einem Monat Pause wurden die Tiefbauarbeitern in der Himmelohstraße wieder aufgenommen. Im Kreuzungsbereich Gerdesstraße war am Montag (23.1.) die Durchfahrt vollgesperrt. Bauarbeiter wurden beschimpft, weil Anlieger Umwege fahren mussten. Unklar war, in welcher Richtung sie durch das Labyrinth fahren müssen, um die Himmelohstraße wieder zu verlassen bzw. um Zuhause anzukommen.
Bürgermeister Lars König versprach bei seinem Amtseintritt ein besseres Baustellenmanagement. Ende November 2023 übernahm Arndt Bernhardt die Aufgabe des Baustellenmanagers bei der Stadt Witten. Die Stadt ist nicht für alle Baustellen im Stadtgebiet zuständig, die Baustelle in der Himmelohstraße verantworten die Stadtwerke. Mitte Dezember wurde die Baustelle aufgeräumt, es wirkte so, als wäre diese fast fertig. Dem ist nicht so.
Die Baustelle in der Himmelohstraße betrifft mehr Stockumer, als nur die direkten Anlieger der Gröpperstraße, Kellerhoffstraße und des Abschnitts der Himmelohstraße, wo gelegentlich gearbeitet wird. Die Buslinie 373 wird seit 8. Mai über die Gerdes- und Mittelstraße umgeleitet. Zahlreiche Parkverbotsschilder zieren seit Anfang Mai beide Straßen. Anlieger suchen nach Feierabend genervt einen Parkplatz, Senioren vermissen ihren Bus an der Haltestelle Rüggenstraße.
Der Kreis der Betroffenen ist seit Anfang September 2023 noch größer zu ziehen, denn auch der Bebbelsdorf ist vollgesperrt, die Buslinie 371 verkehrt über die Pferdebachstraße. Die Fahrgäste aus dem Bereich Borgäcker und der westlichen Himmelohstraße müssen nun bis zu 700 Meter zur Ersatzhaltestelle gehen. Ca. 30 Fahrten der Linie 371 – sogenannte Kurzläufer mit dem Ziel Stockumer Bruch – könnten über die Himmelohstraße umgeleitet werden, wenn diese nicht gesperrt wäre. Für Senioren aus dem westlichen Ende Stockums wäre es eine Erleichterung, wenn auch die Linie 371 wenigstens stundenweise durch die Himmelohstraße fahren würde.
Vollsperrung an der Gerdesstraße
Montagnachmittag in Himmelohstraße, Baufahrzeuge versperren die Durchfahrt. Ein genervter Autofahrer kurbelt sein Fenster herunter und ruft den Arbeitern zu, die Baustelle wäre falsch beschildert. Er möchte von der Gerdesstraße zur Gröpperstraße durchfahren. Warum ist es nicht möglich, will er es wissen. Die Bauarbeiter lassen sich auf keine Diskussion ein. Mit seinem Wagen versperrt er die Durchfahrt auch für andere Fahrzeuge. Genervt gibt er auf und umfährt die Baustelle über die Hörder Straße. Andere Autofahrer kommen aus Richtung Am Katteloh, fahren bis Kellerhoffstraße und müssen wenden, weil die Vollsperrung erst kurz vor der Baustelle sichtbar wird. Einen Monat war die Himmelohstraße passierbar und auch davor vermieden die Bauarbeiter eine Vollsperrung für Pkws. Wie lange die Arbeiten an welcher Stelle noch durchgeführt werden, bleibt ein Rätsel. Immerhin finden wir an der Bushaltestelle den Hinweis „voraussichtlich bis Ende Dezember 2023“.
Hinweise auf erneuten Baustellenbeginn
In der zweiten Januarwoche wurden Parkverbotsschilder in der Himmelohstraße aufgestellt. Am 15. Januar zwischen 7 und 17 Uhr sollte dort nicht geparkt werden. Der Frost und Schneefall machten Tiefbauarbeitern unmöglich. Die Schilder stehen immer noch, ein neues Datum erfahren wir, wenn es einen neuen Aushang gibt. Am Montag fehlte dieser. Der Stadtwerke Sprecher antwortet auf unsere Anfrage:
„Die letzte Asphaltschicht und das Setzen der Randsteine kann erst wieder aufgenommen werden, wenn das Wetter es zulässt.“
Spreher der Stadtwerke Witten
Ausschuss für Mobilität und Verkehr
Beim Ausschuss für Mobilität und Verkehr der Stadt Witten wurde am Montag (22.1.) der Fortschritt einiger Baustellen erwähnt, Bebbelsdorf und Himmelohstraße waren nicht dabei. Auf Anfrage erfahren wir, dass Bebbelsdorf vielleicht Mitte April fertig gestellt wird. Dort werden Bergschäden verfüllt.
Busumleitung trotz geräumter Baustelle
Die Müllabfuhr passierte die Baustelle, auch Lkws kamen an der engsten Stelle irgendwie vorbei. Nur der Linienbus wurde einen Monat lang umgeleitet, ohne dass auf der Baustelle etwas passierte. Im Dezember wurde uns gesagt, dass der Bus auf seinen Linienweg zurückkehren kann, wenn die Stadt Witten die Straße wieder freigibt. Unsere Anfrage an den zuständigen Mitarbeiter für ÖPNV bei der Stadt Witten wird an das Tiefbauamt weitergeleitet. Alle, auch das Referat des Bürgermeisters, verweisen auf die Stadtwerke Witten. Also gibt es doch keine Aufsichtspflicht der Stadt?
„Die Stadtwerke Witten GmbH sind zuständiger Bauträger der benannten Baustelle. Die Stadtwerke haben Sie zum Sachstand bereits sowohl telefonisch als auch per E-Mail informiert. Ein Abschluss der Baustelle (Aufbringen der letzten Asphaltschicht, Setzen der Randsteine…) wird erst möglich sein, wenn das Wetter dies zulässt. Zur Zeit sind Asphaltarbeiten frostbedingt nicht möglich.“
Referentin des Bürgermeisters
Eine Information, dass die Himmelohstraße wieder gesperrt wird und welche Arbeiten in welcher Woche konkret geplant sind und wie lange sie dauern werden, erfahren wir nicht. Stadtwerke Sprecher informierte uns, dass noch ein Hausanschluss verlegt wird und in den Seitenstraßen gearbeitet werde. Für den Bentenweg in Rüdinghausen verschickten die Stadtwerke eine konkrete Mitteilung, ab Dienstag werden eine Woche lang Arbeiten durchgeführt. Den Plan welche Arbeiten an welche Stelle in der Himmelohstraße durchgeführt werden, vermissen Anlieger, um zu wissen, ob sie in östlicher oder westlicher Richtung die Himmelohstraße verlassen sollen. Auch Senioren würden sich freuen, wenn ihr Bus wieder durch die ganze Himmelohstraße fahren würde, dann müssten sie seltener Enkel fragen, ob sie sie zur Arztterminen und zum Einkaufen fahren.