Herdecke. In der Nacht zu Sonntag (16.3.) ereignete sich ein Großbrand im leerstehenden Altenzentrum am Kirchender Dorfweg in Herdecke. Gegen 1:25 Uhr gingen bei der Leitstelle mehrere Notrufe ein: Das Gebäude stand in sichtbarer Ausdehnung in Flammen.
Das Feuer brach im zweiten Obergeschoss aus und hatte sich schnell auf den hölzernen Dachstuhl ausgeweitet. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, setzte die Feuerwehr umgehend einen so genannten Fensterimpuls über die Drehleiter. Parallel dazu wurde sich gewaltsam Zugang zum Gebäude verschafft, da die Brandmeldeanlage keinen freien Zutritt ermöglichte.
Wittener Feuerwehr leistet wertvolle Unterstützung
Da die Situation rasch eskalierte, wurden zusätzliche Kräfte aus umliegenden Städten angefordert. Besonders die Feuerwehr Witten spielte eine entscheidende Rolle: Eine Drehleiter aus Witten unterstützte die Brandbekämpfung maßgeblich, während die Feuerwache durchgehend besetzt blieb. Die Kreisfeuerwehrzentrale lieferte zudem noch in der Nacht neue Atemschutzgeräte zur Einsatzstelle, um den kräftezehrenden Löscheinsatz zu unterstützen.

Herausfordernde Bedingungen für die Einsatzkräfte
Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der massiven Rauchentwicklung als besonders schwierig. Der Rauch hatte sich bereits auf alle drei Etagen ausgebreitet, sodass Hochleistungslüfter eingesetzt wurden, um das Gebäude zu entrauchen. Trotz der intensiven Hitze konnte eine weitere Ausbreitung durch eine geschlossene Zimmertür verhindert werden.
Ein besonders kritischer Aspekt war der Schutz von Bewohnern in einem angrenzenden Trakt. Die Feuerwehr erkundete mehrfach, ob dort eine Gefahr bestand. Glücklicherweise konnten die Bewohner im sicheren Bereich bleiben.
Parallel Brände und Vandalismus erschweren Einsatz
Neben dem Großbrand musste die Feuerwehr weitere Einsätze koordinieren: Mehrere Müllcontainer standen in Flammen, darunter vier Altpapiercontainer am Westender Weg sowie brennende Müllboxen im Bereich der Grundschule Hugo Knauer. Diese Brände konnten durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Wetter (Ruhr) sowie ein freigezogenes Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Herdecke gelöscht werden. Zudem wurden Vandalismusschäden festgestellt.
Nachlöscharbeiten bis in den Morgen
Gegen 2:00 Uhr meldete der Einsatzleiter “Feuer unter Kontrolle”. Dennoch mussten Glutnester im Dachbereich bis in die frühen Morgenstunden freigelegt werden. Feuerwehrleute unter Atemschutz arbeiteten mit Motorsägen daran, letzte Brandherde zu eliminieren.
Um 5:30 Uhr übernahm eine Brandwache die Kontrolle über die Einsatzstelle, bis um 8:32 Uhr schließlich “Feuer aus” gemeldet wurde. Anschließend wurde die Brandstelle an die Polizei übergeben, die bereits in der Nacht mit intensiven Ermittlungen begonnen hatte.
Glück im Unglück: Keine schweren Verletzungen
Trotz des dramatischen Brandverlaufs gab es keine schweren Personenschäden. Lediglich eine Einsatzkraft zog sich eine leichte Verletzung zu. Ein externes Einsatzfahrzeug wurde ebenfalls leicht beschädigt.
Die Energieversorger Gas, Wasser und Strom waren ebenfalls vor Ort und schalteten das Brandobjekt frei. Das Technische Hilfswerk (THW) sicherte am frühen Morgen im Auftrag der Polizei das Gebäude.
Fazit:
Dank des koordinierten und professionellen Einsatzes der Feuerwehren aus Herdecke, Witten und Wetter (Ruhr) konnte ein noch größerer Schaden verhindert werden. Besonders die enge Zusammenarbeit der überörtlichen Kräfte hat sich einmal mehr als unverzichtbar erwiesen.