Witten-Stockum. Am Sonntag, 14. September, wählen die Wittenerinnen und Wittener einen neuen Stadtrat. Auch in den beiden Wahlbezirken „31 Witten-Stockum West / Düren / Wullener Feld“ und „32 Stockum-Ost / Salinger Feld“ treten zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten an. Unsere Redaktion hat 18 Bewerber angeschrieben und ihnen sieben Fragen zu ihrer Person, zu Ortskenntnissen und zu spezifischen Themen in Stockum gestellt.
Viele Bürgerinnen und Bürger hatten uns zuvor berichtet, dass sie in den Wahlprogrammen der Parteien zwar grundsätzliche Aussagen für die Gesamtstadt finden, jedoch oft keine Antworten auf die für Stockum besonders wichtigen Fragen. Genannt wurden etwa die Sauberkeit im Stadtteil, Angebote für Jugendliche, die Sicherheit sowie die Zukunft des Vöckenbergs, den viele Stockumer als Naherholungs- und Landwirtschaftsfläche erhalten möchten. Ebenso spielt die besondere Lage Stockums eine Rolle: Der Ortsteil ist von einem Grüngürtel aus Feldern und Wäldern umgeben, der nicht nur zur Naherholung dient, sondern auch eine wichtige Frischluftschneise für den gesamten Stadtteil bildet.
Von den 18 angeschriebenen Kandidatinnen und Kandidaten haben 11 geantwortet. Die individuellen Antworten jedes Einzelnen wurden bereits in ausführlichen Artikeln veröffentlicht. In diesem Beitrag stellen wir nun vergleichend dar, welche Schwerpunkte die Bewerber auf die Frage „Wofür möchten Sie sich hauptsächlich im Rat einsetzen?“ gesetzt haben. Die folgenden Tabellen und Zusammenfassungen zeigen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kandidatinnen und Kandidaten thematisch geordnet – von Umwelt- und Verkehrspolitik über Finanzen und Sicherheit bis hin zu Bildung, Kultur und Digitalisierung.
Umwelt / Klima / Grünflächen
- Mirabell Paltian (Grüne): Erhalt von Grünflächen, gegen übermäßige Bebauung
- Dennis Hilmer (Grüne): Umsetzung Klimaschutzziele, nachhaltige Wirtschaft
- Martin Koch (Stadt-Klima Witten): Dachbegrünungen, Schutz der Bienen
- Seyed Hossein Smousavi (Bürgerforum): Erhalt Vöckenberg (keine Gewerbefläche)
- Frank Kleiner (SPD): Nachhaltiger Umgang mit Flächen, Erhalt Vöckenberg/Grünzug
- Tanja Knopp (SPD): Klimaschutz, Vöckenberg bewahren, keine neue Versiegelung
Mobilität / Verkehr
- Martin Koch (Stadt-Klima Witten): Modernes Parkleitsystem, weniger Suchverkehr
- Manfred Ernst (Stadt-Klima Witten): „Krieg gegen das Auto“ beenden
- Seyed Hossein Smousavi (Bürgerforum): Verbesserte Anbindung Stockum, ÖPNV, On-Demand-Angebote
- Dominik Dzimballa (CDU): Sichere Schulwege, Radnetz, verlässlicher ÖPNV
- Frank Kleiner (SPD): Mobilität für alle sichern
- Tanja Knopp (SPD): Leistungsfähiger & bezahlbarer ÖPNV, sichere Wege, Radverbindungen, E-Mobilität
- Mirabell Paltian (Grüne): ÖPNV stärken (verlässliche Busverbindungen)
Finanzen / Wirtschaft
- Manfred Ernst (Stadt-Klima Witten): Stadt soll weniger ausgeben als sie einnimmt
- Tobias Grunwald (CDU): Wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Stadt erhalten
- Brigitte Gottmann (AfD): Infrastruktur erneuern trotz knapper Finanzen, Haushaltsdisziplin
- Kai Trautmann (AfD): Wirtschaft vor Ort stärken, Steuern & Abgaben senken
- Dennis Hilmer (Grüne): Klimaschutz mit nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung
Sicherheit / Sauberkeit / Ordnung
- Manfred Ernst (Stadt-Klima Witten): Sauberkeit verbessern
- Tobias Grunwald (CDU): Mehr Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum
- Brigitte Gottmann (AfD): Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit
- Kai Trautmann (AfD): Sicherheit & Ordnung stärken
Bildung / Familie / Soziales
- Dominik Dzimballa (CDU): Familien & Bildung, Sport & Vereine, Bürgerbeteiligung
- Frank Kleiner (SPD): Bildung von frühkindlicher Betreuung bis Ganztagsschule, Familie, Kultur
- Tanja Knopp (SPD): Bildungsgerechtigkeit, Ganztagsbetreuung, sichere Schulwege, Jugendtreffpunkte, soziale Teilhabe
- Mirabell Paltian (Grüne): Begegnungsorte für Jugendliche
Kultur / Ehrenamt / Stadtteile
- Tobias Grunwald (CDU): Ehrenamt & Kultur fördern
- Frank Kleiner (SPD): Kulturelle Vielfalt (Musik, Theater, Kunst)
- Tanja Knopp (SPD): Lebendige Innenstadt & starke Stadtteile, Kultur, Ehrenamt fördern
- Kai Trautmann (AfD): Individuelle Stadtteilprojekte fördern
Digitalisierung / Transparenz
- Dennis Hilmer (Grüne): Digitalisierung von Verwaltung & Schulen, digitale Souveränität, digitale Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz im Rat
- Dominik Dzimballa (CDU): Transparenz & Bürgerbeteiligung
Vergleich nach Parteien
Stadt-Klima Witten
- Martin Koch: Fokus auf Grünflächen und Dachbegrünung, Schutz der Bienen, sowie technische Innovation (modernes Parkleitsystem zur Reduzierung von Suchverkehr).
- Manfred Ernst: Gegen den „Krieg gegen das Auto“, Schwerpunkte auf Sauberkeit und solide Finanzen (weniger Ausgaben als Einnahmen).
Unterschied: Koch betont Umweltschutz und Technik, Ernst konzentriert sich stärker auf Verkehrspolitik (pro Auto), Sauberkeit und Finanzdisziplin.
Bürgerforum Witten
- Seyed Hossein Smousavi: Einsatz für den Erhalt des Vöckenbergs als landwirtschaftliche Fläche, Verkehrsanbindung Stockum, Verbesserung des ÖPNV und On-Demand-Angebote.
Schwerpunkt: Flächenschutz (gegen Gewerbegebiet) + bessere Mobilität für Stockum.
CDU
- Tobias Grunwald: Pflege öffentlicher Flächen, wirtschaftliche Stabilität der Stadt, Förderung von Ehrenamt & Kultur.
- Dominik Dzimballa: Breites Themenfeld: Familien/Bildung, Sport & Vereine, Verkehr & Mobilität, nachhaltige Stadtentwicklung, Transparenz & Bürgerbeteiligung.
Unterschied: Grunwald mit eher klassischen Themen (Sauberkeit, Finanzen, Ehrenamt), Dzimballa mit einem umfassenden Zukunftskatalog (Familien, Infrastruktur, Beteiligung).
SPD
- Frank Kleiner: Breites Spektrum: Infrastruktur, Mobilität, Kultur, Bildung, Umwelt (Erhalt des Vöckenbergs, Grünzug Innenstadt).
- Tanja Knopp: Sehr detailliert: Starke Stadtteile + lebendige Innenstadt, Infrastruktur & Mobilität, Bildung & Familie, Klimaschutz (Erhalt Vöckenberg), soziale Teilhabe. Betonung auf Fördermittel nutzen und Erfahrung aus Schule/Ehrenamt.
Beide mit ähnlichen Schwerpunkten (soziale Infrastruktur, Mobilität, Klima), Knopp aber deutlich konkreter und konzeptioneller.
Bündnis90/Die Grünen
- Dennis Hilmer: Fokus auf Digitalisierung, Transparenz, digitale Bürgerbeteiligung, Klimaschutz mit nachhaltiger Wirtschaft.
- Mirabell Paltian: Schwerpunkt auf Grünflächenerhalt, starken ÖPNV (verlässliche Busverbindungen), und Begegnungsorte für Jugendliche.
Unterschied: Hilmer betont digitale & strukturelle Modernisierung, Paltian den Alltag im Quartier (Mobilität, Natur, Jugend).
AfD
- Brigitte Gottmann: Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit, Infrastruktur erneuern trotz Finanzproblemen, strikte Haushaltsdisziplin.
- Kai Trautmann: Sicherheit/Ordnung, Stadtteilprojekte, Stadtentwicklung, lokale Wirtschaft stärken, Steuern/Abgaben senken.
Beide ähnlich: Sicherheit, Finanzen, Stadtentwicklung – Trautmann ergänzt um Wirtschaftsförderung und Steuersenkungen.
Alle Ausssagen der Kandidaten
Wahlbezirk 31 Witten-Stockum West / Düren / Wullener Feld.
- Tanja Knopp (SPD)
- Tobias Grunwald (CDU)
- Dennis Hilmer (GRÜNE)
- Seyed Hossein Smousavi (bürgerforum)
- Brigitte Gottmann (AfD)
- Martin Koch (Stadt-Klima Witten)
- Mathias Bürdek (Die Linke)
- Katharina Heiner (FDP)
- Tim Cremer (Die PARTEI)
Wahlbezirk 32 Stockum-Ost/Salinger Feld.
- Frank Kleiner (SPD)
- Dominik Dzimballa (CDU)
- Pallian Mirabell (GRÜNE)
- Kai Trautmann (AfD)
- Manfred Ernst (Stadt-Klima Witten)
- Rolf Erdmann (bürgerforum)
- Robert Taufenbach (Die Linke)
- Denis Eilebracht (FDP)
- Jenny Schermer (DIE PARTEI)