Zwei Unwetter am gleichen Tag hielten die Einsatzkräfte auf Trapp

Witten. Der Pfingstmontag (9.6.) begann mit einem Gewitter in der Nacht, entwickelte sich zu einem herrlichen Sommertag und endet mit einem Sturm am Abend. Im Wullen wurden Häuser geräumt, die Pferdebachstraße war nicht passierbar und in Stockum drohte an der Gerdesstraße eine Schutzverkleidung vom Dach zu fallen und gleich nebenan fiel ein Ast auf das Dach eines Autos.

Die Wittener hatten keine ruhige Nacht vom Pfingstsonntag auf -montag. Gegen 2 Uhr blitze es immer stärker am Himmel. Zuerst wirkte es wie Wetterleuchten, doch die Donner folgten schon kurze Zeit später. Einen größeren Blitzeinschlag gab es ‚Auf dem Schnee‘ an der Grenze zu Herdecke. Der Blitz schaltete die Computer, Haushaltsgeräte und vor allem Telefonanlagen einiger Anlieger aus. „Besondere Feuerwehreinsätze waren in der Nacht nicht zu verzeichnen“, sagt Ulli Gehrke, Pressesprecher der Wittener Feuerwehr.

Sturmschäden 2014

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Wittener Feuerwehr beim Einsatz in der Dorneystraße. (Foto: Marek Schirmer)

Die Situation nur 17 Stunden später bezeichnet Gehrke als „Große Lage“. Die Berufs- und freiwillige Feuerwehr rückten in Witten mit 200 Einsatzkräften aus, um die Schäden in Annen, Heven, Stockum und der Stadtmitte zu beseitigen. Rüdinghausen und Schnee waren kaum betroffen. Zusätzlich zu den diensthabenden Berufsfeuerwehrleuten, wurden 15 Einsatzkräfte aus der Freischicht zum Einsatz bestellt. Die Feuerwehr hatte bis 11 Uhr heute 120 – teilweise außergewöhnliche – Einsätze.

In der Friedhofstraße in Annen drohten Bäume auf Häuser abzustürzen. Die Feuerwehr entschied die Häuser zu räumen und die Menschen bei ihren Verwandten und in Notunterkünften zu unterbringen. Eine nicht alltägliche Situation für die Feuerwehr nach einem Sturm.

Die Pferdebachstraße war zwischen dem Ev. Krankenhaus und dem Bahnübergang gesperrt. Hier wütete der Sturm besonders stark. Gleich mehrere Pkws wurden von abfallenden Ästen beschädigt, sagt Gehrke.

In Stockum war die Dorneystraße betroffen. Die Zufahrt zur Siedlung im Wald wurde von Ästen versperrt. Die Feuerwehr richtete Bauzäune, Kleidercontainer und Baustellentoiletten wieder auf.

In der Gerdesstraße fiel ein Ast auf ein stehendes Fahrzeug, die Motorhaube, die Windschutzscheibe und das Dach wurden beschädigt. Die Feuerwehr bereite das Auto von dem „Grün“. Der Fahrzeugbesitzer machte die Einsatzkräfte auf ein Blech aufmerksam, das von dem Dach eines Mehrfamilienhauses in der Gerdesstraße 7 zur Hälfte über die Dachkante hinausragte. Die Feuerwehr versuchte über eine Leiter, auf das Dach zu steigen. Die Leiter war nicht hoch genug, es musste ein Drehleiterwagen anrücken. Die Gefahr wurde beseitigt, der Zugang zum Haus wurde wieder freigegeben.

Viele Hausbesitzer entdeckten die Sturmschäden erst am Tag danach. Aus dem Dorneywald waren am Dienstagmorgen Sägearbeiten deutlich in Stockum zu vernehmen.