Witten-Stockum. Trommeln, Fanfaren und eine neue Heimathymne für Stockum lockten Besucher am Samstag (3.5.) zum 6. Maifest. Schon traditionell begann das Fest mit einem Maibaum-Umzug über die Hörder Straße und Pferdebachstraße zum Außentreffpunkt neben der Sporthalle. Für die musikalische Begleitung sorgte der beliebte Fanfarenzug des Bürger-Schützen-Vereins Bochum-Harpen. Viele Stockumer Vereine und die Klasse 6e der Holzkamp-Gesamtschule unterstützten das Rahmenprogramm mit ihren Aufführungen.
In vielen Regionen Europas besteht ein Maibaum aus Holz, der vor dem Aufstellen von starken Männern des Dorfes im Wald zu Fall gebracht, auf dem Hänger in die Stadt gefahren oder in einer Prozession zum Dorfplatz getragen wird. Die Bäume im Dorneywald hatten auch in diesem Jahre Glück, denn der Stockumer Maibaum besteht aus einem Rohr und kann jedes Jahr wiederverwendet werden. Die Prozession durchs Dorf lassen sich die Stockumer trotzdem nicht nehmen. In diesem Jahr startete der Umzug vor dem Archiv der Heimatfreunde an der Hörder Straße 369 und führte ohne polizeiliche Hilfe und völlig vorschriftsgemäß über den Gehweg zum Außentreff.
Vier starke Männer des SPD-Ortsverbandes Stockum brachten den „Baum“ ans Ziel. Beim Aufstellen war schon mehr Hilfe von Nöten. Trotz männlicher Muskelstärke wollte der Baum einfach nicht ins Loch. Weibliche Unterstützung der ehemaligen SPD-Frau für Stockum Doris Eger und ihrer Nachfolgerin Dr. Birte Güting waren nötig, um das lange Rohr ins runde Loch zu hieven. Prompt stimmte der Fanfarenzug des BSV Bochum-Harpen „Der Mai ist gekommen“ an. Die Musiker begleiteten mit ihrer Blas- und Trommelmusik den Umzug durch Stockum und anschließend auf dem Festplatz bis zum letzen Programmpunkt.
Eine Überraschung bereiteten die Heimatfreunde Stockum/Düren den Stockumern mit einer Hymne für ihr Dorf. „O du mein liebes Heimatdorf, du liebes Stockum allemal“, führten Harald Schmidt und Volker Rieber zum ersten mal auf und versuchten die versammelten Stockumer zum Mitsingen zu bewegen. Der Stockumer Heimatdichter Wilhelm Barth hat sein Gedicht im Jahr 1971 Beate Gebhard gewidmet. Damals war Barth bereits 86 Jahre alt. „Es ist zu schade, dieses Gedicht in der Schublade verstauben zu lassen“, meinte der engagierte Archivar der Heimatfreunde Stockum/Düren Harald Schmidt und suchte eine passende Musik, um das Gedicht zu vertonen. Der Text wurde fleißig verteilt und verschwand leider in den Jacken- und Handtaschen der Besucher. Die Hobby-Musiker Harald Schmidt und Volker Rieber gaben alles, um die Menschen zum Singen zu überzeugen, leider mit mäßigen Erfolg. Erleben Sie den Auftritt erneut im You Tube-Kanal von Antenne Witten.
Seit zwei Jahren lernen die Schüler der „Fun Music-Bläserklasse“ (6e) der Holzkamp-Gesamtschule Flöte, Klarinette, Posaune, Saxofon und Trompete spielen. Auf dem Maifest in Stockum hatten sie ihren ersten öffentlichen Auftritt im Stehen. Zwar verwehte der Wind immer wieder die Notenblätter der Schüler, das brachte die Schüler trotzdem nicht aus der Fassung. Sie konnten sogar bekannte Lieder auf Zuruf der Zuschauer spielen. Der Wunsch nach der unvollendeten Symphonie, der 9. von Beethoven wurde sofort umgesetzt. Von Frère Jacques (Bruder Jakob) über Vivaldis 4 Jahreszeiten bis zur Filmmusik von aus dem Film „Flucht der Karibik“ spielten die Jungmusiker gekonnt und ernteten begeisterten Beifall von versammelten Eltern und Stockumern.
Der TuS Stockum organisierte Vorführung seiner Kinder und Jugendtanzgruppen, während im „Käfig“ neben an ein Fußballturnier ausgetragen wurde. Viele Vereine gaben der himmelblauen und wiesengrünen Kulisse einen kräftigen roten Kontrast mit ihren Vereinsfarben (TuS Stockum, SPD, AWO, Naturfreunde). Weniger wetterzuversichtlich zeigten sich die Heimatfreunde mit einem blauen Zelt. Egal, welches Wetter geherrscht hätte, über Wolfgang Lippert wäre immer ein blauer Himmel gewesen. Was den Gaumen der Stockumer anbetrifft, bewiese die Heimatfreunde bessere Ortskenntnisse, um den Bratwürstchenstand rankte sich immer eine lange Schlange, die für guten Absatz für einen guten Zweck sorgte. Petrus ist anscheinend Stockumer und war den Besuchern und Organisatoren bis zum späten Abend stets gnädig.