Stockumer Philip Ian Pearce bringt Industrie und Kunst zusammen

Hattingen/Stockum. Wenn Kunst auf Maschinen trifft und Fabrikhallen zu Galerien werden, dann steckt dahinter eine Idee, die weit über klassische Industriefotografie hinausgeht. Genau diesen neuen Blick wagt der Stockumer Fotokünstler Philip Ian Pearce gemeinsam mit seinen Kollegen Vasilij Plotnikov und Achim Brodde. Ihr gemeinsames Projekt „IndustrieART-EN“ eröffnet am Samstag, 11. Oktober, im Kulturhistorischen Museum Haus Kemnade in Hattingen.

Für Pearce, der in Witten-Stockum lebt und arbeitet, ist die Ausstellung ein echtes Herzensprojekt. „Wir wollten zeigen, dass Industrie nicht nur Vergangenheit ist, sondern lebendige Gegenwart – mit Menschen, Technologien und handwerklicher Präzision“, sagt der Fotograf. Zwei Jahre lang hat er dafür hinter die Tore von sieben Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis geblickt – darunter Betriebe in Breckerfeld, Hattingen, Schwelm und Witten.

Das Ergebnis: Mehr als 60 großformatige Fotokunstwerke, die den Arbeitsalltag, Maschinen und technische Details in einer völlig neuen Ästhetik zeigen. Ergänzt werden die Werke durch Skulpturen des Bildhauers Vasilij Plotnikov aus Schwarzhofen. Für die digitale Präsentation des Projekts ist Webdesigner Achim Brodde verantwortlich.

Neue Perspektiven auf die industrielle Gegenwart

„Industriekunst im Ruhrgebiet wird häufig mit den stillgelegten Zeugen der Vergangenheit verbunden“, erklärt Landrat Olaf Schade, der die Schirmherrschaft übernommen hat. „Pearce, Plotnikov und Brodde gehen weiter: Sie interpretieren Industrie, Innovation und Tradition aus der Perspektive lebendiger Betriebe – und machen sichtbar, was normalerweise hinter Werkstoren verborgen bleibt.“

Zu den beteiligten Unternehmen gehören traditionsreiche Betriebe wie HaFu Werkzeuge (Breckerfeld), FCMD Maschinenbau (Hattingen) oder Schwelmer Anlagentechnik, aber auch jüngere Firmen wie J.D. Neuhaus Group, Lohmann Stahl, Düchting Pumpen und Feller Yachting aus Witten.

Ausstellung mit drei Stationen

Die Ausstellung „IndustrieART-EN“ ist zunächst vom 11. Oktober bis Ende Oktober im Haus Kemnade zu sehen – dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr. Ab November bis 4. Januar 2026 sind die Werke dort von 12 bis 17 Uhr zu besichtigen. Danach zieht das Projekt weiter:

  • Haus Martfeld, Schwelm: 25. Januar bis 17. Mai 2026
  • LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Witten: 15. Juni bis 15. September 2026

Parallel können Interessierte die Ausstellung auch online unter www.industrieart-en.de erleben.

Für Stockum und den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis ist das Projekt mehr als nur eine Kunstausstellung – es ist ein spannender Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Kreativität und Alltag. Und mit Philip Ian Pearce steht ein lokaler Künstler aus Stockum im Zentrum dieser besonderen Begegnung von Industrie und Kunst.

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