„Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“ – selten passte dieses Sprichwort so perfekt wie an jenem grauen Montagmorgen in Witten. Denn während andere Fahrzeuge den Parkplatz des Backhauses Horsthemke an der Ardeystraße schlicht verlassen, entschied sich ein Mazda 3 offenbar für einen etwas spektakuläreren Abgang – oder besser: Auftritt.
Statt elegant vom Hof zu rollen, stemmte sich der Wagen gegen die Gesetze der Physik und endete auf dem sogenannten Winkelstein. Die Vorderräder hingen frei in der Luft, das Gaspedal gab sein Bestes – nur: Es passierte nichts. Eine Szene wie aus einer Slapstick-Komödie, nur ohne Tonspur und Lachkonserve.
Der Zeitpunkt hätte übrigens kaum besser gewählt sein können. Kein Schulschluss, keine TikTok-hungrigen Schüler vor der Haltestelle „Holzkamp-Gesamtschule“, die das Malheur sofort in die digitale Welt hinausgeblasen hätten. Dafür aber eine Busfahrerin mit klarer Stimme und noch klarerem Blick: „Was macht er da?!“ fragte sie laut – und weckte damit selbst die letzten Fahrgäste aus ihrem Sitzschlummer.
Der Rest ist schnell erzählt: Der Fahrer blieb erstaunlich gelassen – oder wollte es zumindest so aussehen lassen. Selbst zum Ort des Geschehens ging er nicht, sondern schickte seine Frau zur Schadensbegutachtung vor. Ob aus Angst vor dem Blitzlichtgewitter vorbeifahrender Handykameras oder weil der Schock doch tiefer saß als gedacht, bleibt sein Geheimnis.
Fest steht: Der Tag war grau, nass und trist – bis ein Mazda beschloss, die Schwerkraft herauszufordern und den Parkplatz zum Schauplatz eines unbeabsichtigten Bühnenstücks zu machen. Und mal ehrlich: Wer braucht schon Kino, wenn das Leben solche Szenen schreibt?
