Witten-Stockum. Wenn die Ev. Kirchengemeinde feiert, dann wird es vor allem laut um das Paul-Gerhardt-Haus. Kleine und große Musiker der Groove-Werkstatt trommelten im Gemeindesaal nicht immer im Gleichklang. Die Gemeinde setzt auf musikalische Frühbildung, jeder dürfte sich ausprobieren und war eingeladen mitzutrommeln. Für die kleinsten Kinder gab es eine Hüpfburg, größere Kinder und Erwachsene wetteiferten um den Sieg auf der Carrera-Bahn und am Kicker-Spieltisch. Das Gemeindefest begann mit einem Familiengottesdienst um 11 Uhr mit Pfarrer Holger Papies.
Es stehen personelle Veränderungen in der ev. Kirchengemeinde Stockum an. Im Oktober wird die Pfarrstelle in der ev. Kirche neu besetzt. Aletta Dahlhaus (43) wurde durch ein klares Votum des Presbyteriums zur neuen Pfarrerin in Stockum gewählt. Um die Gemeinde kennenzulernen, reiste die neue Pfarrerin zum Gemeindefest an und erfuhr wie laut es im Gemeindehaus gegenüber dem Pfarrhaus werden kann. Schon bei ihrer Vorstellung im Presbyterium waren die Musiker anwesend, erzählt Dahlhaus. Die neue Pfarrerin zieht mit ihrem Ehegatten und zwei Kindern in die Mittelstraße ein. Seit fast 7 Jahren arbeitet sie als Gemeindepfarrerin in Verl, südlich von Gütersloh und Bielefeld. Nach ihrem Studium an der Ruhr-Universität-Bochum arbeitete Sie am Berufskolleg Ennepetal. In Zukunft soll in Stockum nicht nur laut getrommelt, sondern auch laut gesungen werden. Dahlhaus bildete sich in Sachen Kirchenmusik weiter und ist ganz angetan von den neuen Kirchenliedern im neuen Gesangsbuch. Eine Probe davon bekommen die Kirchgänger am 9. Oktober, dann dürfen ev. Christen ihre neue Pfarrerin das erste Mal im Gottesdienst erleben, zwei Wochen später wird sie offiziell eingeführt.
Für Pfarrer Holger Papies war es ein besonders Gemeindefest, denn es war das letzte Fest unter seiner Führung. Er hat bereits das Pfarrhaus mit seiner Familie verlassen und ist in den Stockumer Bruch gezogen. Bald wird er auch sein Amt an die Nachfolgerin übergeben und damit auch die Pflichten, wie die Organisation eines Gemeindesfestes. Was bis jetzt Verpflichtung war, wird zum reinen Ehrenamt. Vier Monate vor einem Gemeindefest beginnt die Aufgabenverteilung. Papies kann auf ein starkes Team aus Presbytern und vielen engagierten Helferinnen und Helfern zählen. „Die Gemeinde ist erprobt in der Organisation von Gemeindefesten“, ergänzt der Kirchenmeister Norbert Mannebach. Seit 29 Jahren hilft er der Gemeinde, damit jedes Fest ein Erfolg wird. Schon am Freitag (1.7.) warf das Fest seinen Schatten voraus, denn die Gemeindeband „AufTakt“ griff mit ihrem Repertoire tief in die Plattenkiste und erinnerte im Gemeindesaal an Hits der Beatles, von Reinhard May, John Denver, Hannes Wader uvm. Am Sonntag stand Rolando Ccappa mit Musik aus den Anden auf der Bühne und die Band „Batucada“ trommelte lautstark brasilianische Klänge. Nur beim Wetter wurden die Gebete der Gemeinde nicht erhört, wenn es geregnet hat, dann nur kurz aber heftig.