Frisch renoviert, strahlend schön – und doch schon wieder ein Taubenschlachtfeld. Das Wittener Rathaus: ein Monument, das eigentlich Staunen hervorrufen sollte, doch stattdessen kleckern die Tauben drauf, als hätten sie einen künstlerischen Auftrag bekommen. Gänge, Fensterbänke, Fassaden – alles voll. Die Reinigungskräfte? Dauerüberlastet.
Die Stadt reagierte endlich mit einer Maßnahme, die so sanft ist, dass selbst die sensibelsten Tierfreunde keinen Herzinfarkt kriegen: Bird Free. Kein Klebefallen-Schocker, keine Spikes, keine Giftschälchen – nur kleine Schälchen mit Pfefferminzöl, Citronellal und UV-Farbstoff, die für Tauben wie grellgelbe Flammen wirken. Gruselig? Für die Vögel ja. Lebensgefährlich? Absolut nicht.
Doch kaum war die Lösung installiert, lodert Social Media: „Tierquälerei!“ – dabei ist alles völlig tierschutzgerecht, vom Veterinäramt abgenickt und seit 2019 europaweit im Einsatz. Die Fakten sind klar: Fassade geschützt, Tauben fern, niemand verletzt. Trotzdem empören sich die virtuellen Vogelfreunde über „das ominöse Zeug“.
Fazit: Witten steht zwischen der frisch sanierten Rathausfassade und den taubengefährdeten Emojis im Internet. Mittendrin die Tauben – die sich fragen, warum Pfefferminz plötzlich so scharf riecht und grelle Flammen an den Dachkanten lodern. Für sie wohl der Horrorfilm des Jahres. Für die Stadt: endlich ein sauberes Rathaus.



