Fragen zur Person
1. Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mein Name ist Dominik Ballhausen, ich bin 27 Jahre alt, lebe und arbeite seit fast zehn Jahren in Witten. Ich bin gelernter Event Manager und leite die Abteilung Marketing & Kommunikation bei einer Stiftung, die deutschlandweit Konzert- und Musicalproduktionen organisiert. Parallel dazu studiere ich berufsbegleitend Business Administration.
In meiner Freizeit bin ich gerne aktiv – ob beim Joggen an der Ruhr, auf Städtetrips oder im Austausch mit Freunden. Seit einigen Jahren engagiere ich mich politisch in der FDP, bin stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbands und als sogenannter sachkundiger Bürger in mehreren Ausschüssen des Stadtrats tätig.
Politisches Engagement bedeutet für mich, Verantwortung zu übernehmen – nicht irgendwo, sondern hier vor Ort, wo über die Lebensqualität in Witten und im Ennepe-Ruhr-Kreis entschieden wird. Ich denke, es braucht frische Perspektiven und neue Ansätze in der Kommunalpolitik – und Menschen, die bereit sind, gemeinsam um die besten Lösungen zu ringen. Besonders am Herzen liegen mir die Themen Bildung und Schule, Digitalisierung und Bürokratieabbau, moderne Mobilität, bezahlbarer Wohnraum sowie die Förderung von Sport, Kultur und Ehrenamt. Dabei ist mir wichtig, dass wir generationengerecht handeln: mit einem soliden Haushalt, klaren Prioritäten und dem Mut, Zukunft aktiv zu gestalten. Genau dafür trete ich an – weil ich überzeugt bin, dass wir hier vor Ort wirklich etwas bewegen können.
2. Sie kandidieren im Kreiswahlbezirk 14, der Stockum, den Sonnenschein und Teile Annens umfasst. In welcher Beziehung stehen Sie zu ihrem Wahlbezirk?
Ich selbst lebe in Witten-Mitte, aber mein Freundeskreis und mein tägliches Leben führen mich regelmäßig in den Wahlkreis 14. Ich habe ihn über die Jahre sehr bewusst kennengelernt – sei es beim Joggen in Stockum, oder durch politische und persönliche Begegnungen in Annen. Stockum und Sonnenschein stehen für Ruhe, Gemeinschaft und Naturverbundenheit – Annen bringt Vielfalt, Dynamik und eine starke lokale Identität mit.
Diese Kombination macht den Wahlkreis für mich besonders spannend und lebenswert. Als Kandidat möchte ich mich dafür einsetzen, dass diese Qualitäten erhalten und weiterentwickelt werden – mit einem offenen Ohr für die Anliegen der Menschen vor Ort.
3. Was ist Ihr Lieblingsort im Kreiswahlbezirk 14 und warum?
Mein Lieblingsort im Wahlkreis 14 sind die Felder und Wege rund um Stockum. Wenn ich in Stockum jogge, merke ich jedes Mal: Hier ist Witten ganz bei sich. Ruhe, Weite, Natur – das tut einfach gut. Das ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag. Gerade im dicht besiedelten Ruhrgebiet finde ich solche Orte besonders wertvoll, weil sie Raum zum Durchatmen und Nachdenken schaffen.
Ziele
4. Was macht dem Kreiswahlbezirk 14 für Sie aus und was möchten Sie hier erhalten?
Ich möchte dazu beitragen, dass die eben genannten Qualitäten erhalten bleiben: die Naherholungsflächen, die gewachsenen Nachbarschaften, die kulturelle Vielfalt und die engagierten Menschen vor Ort. Dazu gehört für mich aber auch, dass Infrastruktur und Mobilität mitwachsen, ohne dass der Charakter des Bezirks verlorengeht. Mir ist wichtig, dass die Menschen hier weiterhin gut leben können – mit bezahlbarem Wohnraum, funktionierendem ÖPNV, sicheren Wegen und einem offenen Ohr für ihre Anliegen. Der Wahlkreis 14 verdient eine Politik, die Bewährtes schützt und gleichzeitig mutig Zukunft gestaltet.
5. Wofür möchten Sie sich hauptsächlich im Kreistag einsetzen?
Für mich und uns als kommunale FDP sind Bildung und Schule von größter Wichtigkeit. Wir müssen investieren in moderne Lernorte, digitale Ausstattung und Chancengleichheit – denn Bildung ist die Grundlage für individuelle Entwicklung in ein selbstbestimmtes Leben und das Fundament für eine wachsende Wirtschaft.
Ich setze mich ein für eine moderne Mobilität mit einem verlässlichen und klimafreundlichen Angebot im Nahverkehr mit besseren Taktungen und Anbindungen – besonders für die nördlichen Stadtteile wie Stockum und Annen.
Witten hat starke Vereine, Initiativen, sportliche und kulturelle Angebote, die das Miteinander stärken und unsere Region lebendig machen. Als Beschäftigter in der Veranstaltungswirtschaft weiß ich um den Wert einzigartiger Momente in Gemeinschaft. Sie sind auch als Faktor für eine gelingende Integration nicht zu überschätzen. Für mich ist es daher essenziell, ehrenamtliches Engagement, Sport und Kultur stärker zu fördern.
Für eine generationengerechte Finanzpolitik benötigen wir einen soliden Haushalt mit klaren Prioritäten: Investieren, wo es Zukunft schafft – und gleichzeitig alle Ausgaben kritisch prüfen, damit Gestaltungsspielräume erhalten bleiben. Wir brauchen bürgerfreundliche, digitale Prozesse statt bürokratischem Papierkrieg – damit Verwaltung effizienter und transparenter wird.
6. Welche Probleme/Herausforderungen hat der Kreiswahlbezirk 14, für die Sie sich einsetzen möchten?
Hier ist aus meiner Sicht vor allem die Themen Mobilität und Infrastruktur entscheidend. Besonders in Stockum und Sonnenschein sind die Busverbindungen unzuverlässig und schlecht getaktet – das schränkt Mobilität und Teilhabe ein. Die Kommunikation der Verkehrsgesellschaft VER gegenüber Bürgerinnen und Bürgern ist unzureichend – hier braucht es klare politische Kontrolle und unbedingt mehr Bürgernähe. Straßen, Gehwege und öffentliche Gebäude sind teils in schlechtem Zustand – hier braucht es gezielte Investitionen mit klarem Kosten-Nutzen-Fokus. In den Randlagen fehlen außerdem Freizeitangebote und Treffpunkte für junge Menschen – das schwächt die soziale Teilhabe und Integration. Das sollten wir ebenso in den Blick nehmen wie den Schutz und Erhalt bestehender Erholungsräume.
Fragen zu aktuellen Problemen
7. Das Kreishaus in Schwelm ist Asbestbelastet und soll für 150 Millionen Euro saniert oder neu errichtet werden. Welche Meinung haben Sie dazu?
150 Millionen Euro sind eine enorme Summe – gerade in Zeiten knapper Kassen und Haushaltssicherung in vielen Kommunen. Deshalb braucht es bei einem Projekt wie dem Kreishaus in Schwelm eine transparente, faktenbasierte Entscheidung. Ich spreche mich klar für einen Investitions-TÜV aus: Eine unabhängige Prüfung muss klären, ob Sanierung oder Neubau wirtschaftlicher, nachhaltiger und langfristig sinnvoller ist. Dabei müssen nicht nur die Baukosten, sondern auch laufende Betriebskosten, Energieeffizienz und der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Brauchen wir wirklich Prestigeprojekte, wenn Schulen und Straßen bröckeln? Ich finde: Nein. Was wir brauchen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeld – mit klaren Prioritäten und echter Generationengerechtigkeit.
8. Für 113,5 Millionen Euro entsteht gerade am Strückerberg in Ennepetal das neue Gefahrenabwehrzentrum – direkt neben der neuen Polizeistation für 35 Mio. Euro. Die kreisangehörigen Kommunen sind in Haushaltssicherung, der Kreis investiert in Baudenkmäler. Für welches Baudenkmal werden Sie stimmen, wenn sie in den Kreistag einziehen?
Investitionen in Sicherheit und Gefahrenabwehr sind wichtig – keine Frage. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass auch unsere kulturellen Orte Identität stiften und Gemeinschaft fördern. Gerade Baudenkmäler sind oft mehr als nur alte Mauern – sie sind Orte der Begegnung, Bildung und Erinnerung. Ich werde mich im Kreistag dafür einsetzen, dass jede Investition – ob in Infrastruktur oder Denkmalschutz – einem klaren Investitions- TÜV unterzogen wird. In Zeiten knapper Mittel braucht es Transparenz und Verantwortung – nicht Symbolpolitik. Ob ein Baudenkmal gefördert wird, sollte nicht von Bauchgefühl einzelner Politiker oder Prestige abhängen, sondern davon, ob es einen echten Mehrwert für die Menschen im Kreis bietet – kulturell, sozial oder wirtschaftlich.
9. Kein anderer Kreiswahlbezirk ist vom Kreishaus weiter entfernt als dieser. Was bringt den Menschen hier im Norden Wittens die Zugehörigkeit zum EN-Kreis?
Auch wenn der Kreiswahlbezirk 14 geografisch am weitesten vom Kreishaus entfernt liegt, profitieren die Menschen hier ganz konkret von der Zugehörigkeit zum Ennepe-Ruhr-Kreis. Zum Beispiel durch gemeinsame Infrastruktur, Förderprogramme, Bildungsangebote und die überregionale Zusammenarbeit bei Themen wie Mobilität, Sicherheit und Digitalisierung.
Gerade in Zeiten knapper kommunaler Haushalte ist es wichtig, dass wir Ressourcen bündeln und voneinander lernen – etwa bei der Wirtschaftsförderung, beim Ausbau des ÖPNV oder bei der Digitalisierung der Verwaltung. Der EN-Kreis bietet dafür die Plattform.
Ich setze mich dafür ein, dass auch die nördlichen Stadtteile wie Stockum und Annen stärker in die Entscheidungen des Kreises eingebunden werden – mit mehr Bürgernähe, besserer Kommunikation und konkreten Verbesserungen vor Ort. Hier liegt noch Potenzial.
10. Wittener Politiker haben für Stockumer Fahrgäste der Buslinie 371 Anfang Januar ein Treffen mit der Verantwortlichen der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr vereinbart. Von der VER erschien niemand zu dem Treffen. Im Verkehrsausschuss haben Wittener Bürger Fragen an den VER-Geschäftsführer am 24. März übergeben. Die VER hat diese fünf Monate nicht beantwortet. Wozu brauchen Bürger Politiker, wenn diese keine Aufsicht über die Eigenbetriebe des Ennepe-Ruhr-Kreises ausüben?
Das Verhalten der VER – nicht zum vereinbarten Treffen zu erscheinen und Bürgerfragen über Monate unbeantwortet zu lassen – ist inakzeptabel. Gerade öffentliche Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst sein und transparent handeln. Politik darf hier nicht zuschauen, sondern muss aktiv kontrollieren und nachhaken. Bürgerinnen und Bürger erwarten und brauchen Politiker, die sich kümmern, nachfragen und Druck ausüben – nicht nur in Ausschüssen, sondern auch öffentlich und konsequent.
Wenn Bürger monatelang auf Antworten warten, läuft etwas falsch. Politik muss hier nicht nur kontrollieren – sondern auch Haltung zeigen. Ich setze mich für eine stärkere politische Aufsicht über Eigenbetriebe ein, für mehr Transparenz, digitale Bürgerkommunikation und verlässliche Ansprechpartner. Wer öffentliche Gelder erhält, muss auch öffentlich Rechenschaft ablegen – das ist für mich eine Frage des Respekts gegenüber den Menschen im Kreis.