Kommunalwahl 2020

Witten-Stockum. Eine Mega-Kommunalwahl fand am Sonntag (13.9.) in NRW statt. Die Wähler erhielten bis zu sechs Stimmzettel und mussten sich an „Corona-Regeln“ halten, eigene Stifte mitbringen und auch an Warteschlangen vor den Wahllokalen gewöhnen. Bis zu 16 Parteien bzw. Einzelkandidaten bewarben sich in Witten um die Stimmen der Wähler in einem Stimmbezirk. Keiner der neun Bürgermeisterkandidaten erhielt eine Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme. Die Stichwahl findet am Sonntag, 27. September statt.

Die Kommunalwahl

Die Ausgabe der Stimmzettel in den Wahllokalen erinnerte an die Ausgabe von Bastelbögen im Kindergarten. So bunt war die Wahl noch nie. Nicht nur das Bürgermeisteramt und der Rat der Stadt Witten waren neu zu besetzen. Auch der Landrat und der Kreistag standen zur Wahl. Ganz neu für die Ruhrgebietsmenschen war die Wahl der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, die auch das Ruhrparlament genannt wird. Menschen mit Migrationshintergrund erhielten auch noch einen Stimmzettel für den Integrationsrat. Die Komplexität der Wahl verlangsamte die Stimmabgabe, es bildeten sich Schlangen vor den Wahllokalen.

Bürgermeister-Direktwahl

Die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister haben zwar nur eine Stimme im Rat aber das Amt ist gleichzeitig mit der einzigen Vollzeitstelle ausgestattet. Der/die Bürgermeister*in ist gleichzeitig Stadtdirektor*in und erhält in einer Stadt dieser Größe ein Entgelt von über 10 Tsd. € monatlich zzgl. weiterer Entschädigungen. Von den neun Bürgermeisterkandidaten konnte es nur einer werden. Da kein Kandidat die nötige Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme erhalten hat, wird es am 27. September eine Stichwahl mit den Kandidaten Sonja Leidemann (SPD) und Lars König (CDU) geben.

Ratswahl

Auf dem Wahlzettel für den Rat der Stadt Witten waren bis zu 16 Kandidaten aufgeführt. Stockum war in zwei Wahlbezirke aufgeteilt.

Ratswahl Stockum-West/Düren

Gewählt wurde Christine Rose (SPD) 

Wahllokal 3101 – Harkortschule   BriefwahlWahlbezirk 31
Rose, Christine (SPD)
25.20 %29.96 %27.59 %
Dr. Schöneborn, Hendrik (CDU)
25.85 %23.99 %24.92 %
Holtz, Leander (GRÜNE)
17.62 %18.55 %18.09 %
Erdmann, Rolf (bürgerforum)
5.35 %7.13 %6.25 %
Huchtmeier, Jan Erik (DIE LINKE)
5.35 %2.85 %4.10 %
Eickmann, Arno (WBG-FW)
1.44 %2.33 %1.89 %
Hohl-Kreuger, Dörte (FDP)
3.26 %2.72 %2.99 %
Peters, Marlis (PIRATEN)
3.39 %1.95 %2.67 %
Bremer, Andreas (AUF Witten)
0.78 %0.52 %0.65 %
Schenke, Karin (Witten.Direkt)
1.17 %0.39 %0.78 %
Perri, Franko (AfD)
6.92 %4.93 %5.92 %
Dr. Njontie Kouakep, Clovis (BLW)
0.00 %0.26 %0.13 %
Hanses, Michael (Die PARTEI)
1.96 %1.95 %1.95 %
Schöpke, Kevin (Stadt-Klima Witten)
1.17 %1.30 %1.24 %
Kerner, Norman (Einzelkandidat)
0.52 %1.17 %0.85 %

Ratswahl Stockum-Ost

Gewählt wurde Walter Sander (SPD)

Wahllokal 3201 –
St. Maximilian Kolbe
BriefwahlBriefwahl
Sander, Walter (SPD)
26.90 %28.93 %27.90 %
Dzimballa, Dominik (CDU)
22.60 %23.74 %23.16 %
Wood, Paul (GRÜNE)
22.89 %19.29 %21.12 %
Steilmann, Philine (bürgerforum)
2.86 %4.15 %3.50 %
Baumann, Christa (DIE LINKE)
3.43 %3.12 %3.28 %
Lipka, Alexander (WBG-FW)
3.58 %3.26 %3.42 %
Sonnenschein, Martin (FDP)
2.43 %4.60 %3.50 %
Seils, Rosalie (PIRATEN)
4.72 %2.23 %3.50 %
Westerwelle, Thomas (AUF Witten)
1.00 %0.74 %0.87 %
Herrmann, Frank (Witten.Direkt)
0.14 %1.93 %1.02 %
Renkel, Cornelia (AfD)
4.72 %3.86 %4.30 %
Schulz, Margret (BLW)
0.29 %0.00 %0.15 %
Rayess, Simon (Die PARTEI)
2.58 %1.63 %2.11 %
Engelmann, Tristan (Stadt-Klima Witten)
1.14 %0.74 %0.73 %
Kabelitz, Michael (ÖDP)
0.72 %1.78 %1.46 %

Nur noch 64 Sitze hat der neue Rat der Stadt Witten, in der letzten Legislaturperiode waren es durch Überhangmandate 72 Sitze. Stockum wird im Rat vertreten durch die beiden SPD-Ratsleute Christine Rose und den ehemaligen Stockumer Walter Sander. Rose ersetzt die Stockumerin Dr. Birte Güting, die nicht mehr für den Rat kandidierte. Für die CDU zieht erneut Dominik Dzimballa über den Reservelistenplatz in den Rat ein. Auch Hans-Peter Skotarzik von „Witten.Direkt“ ist Stockumer.

Landratswahl

Für das Amt des Landrats bewarben sich Olaf Schade (SPD) und Oliver Flüshöh (CDU).

Kreistagswahl Stockum-West/Düren

Die Wahlbeteiligung lag bei: 57,62 %

Wahllokal 3101 – HarkortschuleBriefwahlWahlbezirk 31
König, Nicklas (SPD)
26.86 %28.61 %27.77 %
Ochs, Joachim (CDU)
25.74 %25.36 %25.54 %
Legel-Wood, Birgit (GRÜNE)
21.52 %22.89 %22.23 %
Dr. Zumdick, Ulrich (DIE LINKE)
5.34 %3.77 %4.53 %
Banger, Lea (FDP)
2.81 %4.03 %3.45 %
Hoppe, Karin (AfD)
8.16 %5.46 %6.76 %
Lipka, Alexander (FW-EN)
1.27 %1.17 %1.22 %
Gambalat, Tina (PIRATEN)
4.64 %3.25 %3.92 %
Kahl, Harald (bürgerforum)
3.66 %5.46 %4.59 %

Kreistagswahl Stockum-Ost

Die Wahlbeteiligung lag bei: 50,34 %

Wahllokal 3201 – ­St. Max. KolbeBrief­wahlWahl­bezirk 32
König, Nicklas (SPD)
26.37 %30.12 %28.22 %
Ochs, Joachim (CDU)
23.49 %25.22 %24.34 %
Legel-Wood, Birgit (GRÜNE)
26.51 %21.96 %24.27 %
Dr. Zumdick, Ulrich (DIE LINKE)
3.60 %3.86 %3.73 %
Banger, Lea (FDP)
3.46 %4.75 %4.09 %
Hoppe, Karin (AfD)
5.19 %4.45 %4.82 %
Lipka, Alexander (FW-EN)
2.02 %1.78 %1.90 %
Gambalat, Tina (PIRATEN)
5.62 %2.97 %4.31 %
Kahl, Harald (bürgerforum)
3.75 %4.90 %4.31 %

Kein Stockumer mehr im Kreistag

Der neue Kreistag ist um 12 Sitze kleiner. Der Stockumer Joachim Ochs hat weder ein Direktmandat in Stockum erhalten, noch ist er über die Reserveliste reingerutscht. Damit verlieren die Stockumer ihren Vertreter im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises. Aus dem Postleitzahlbezirk 58454 ist Rüdighäuser Jürgen Ostwald (CDU) in das Gremium hineingekommen.

Anfang November findet die konstituierende Sitzung des Kreistages statt. Anders als bei der letzten Kreistagswahl im Jahr 2014 ergeben sich keine Überhangmandate. Der neuen Kreistag zählt 60 Mitglieder, die sich auf folgende Parteien verteilen: SPD 19, CDU 16, Bündnis90/Die Grünen 13, FDP 4, AfD 3, Die Linke 2, Freie Wähler Ennepe Ruhr 1, Piraten 1 und bürgerforum Witten 1.

Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr

31 – Stockum-West/Düren32 – Stockum-Ost
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
25.92 %25.73 %
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
24.32 %23.39 %
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)
24.65 %25.07 %
DIE LINKE (DIE LINKE)
4.66 %4.55 %
Freie Demokratische Partei (FDP)
3.00 %4.03 %
Alternative für Deutschland (AfD)
5.93 %4.69 %
Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)
3.13 %3.89 %
Landesverband der Freien und Unabhängigen Bürger- und Wählergemeinschaften Nordrhein-Westfalen e.V. (FW FREIE WÄHLER NRW)
1.53 %1.91 %
Unabhängige-Bürger-Partei (UBP)
0.20 %0.29 %
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
0.80 %0.95 %
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI)
1.53 %2.35 %
Duisburger Alternative Liste (DAL)
0.00 %0.00 %
Die Violetten – für spirituelle Politik (DIE VIOLETTEN)
0.07 %0.07 %
Aktion Partei für Tierschutz (TIERSCHUTZ hier!)
2.86 %1.98 %
Aktiv (Aktiv)
0.13 %0.07 %
Bündnis C – Christen für Deutschland (Bündnis C)
0.33 %0.15 %
Die Ideengemeinschaft Ruhr (iGemRuhr)
0.13 %0.07 %
NATIONALES BÜNDNIS RUHRGEBIET – DIE RUHRALTERNATIVE (NATIONALES BÜNDNIS RUHRGEBIET)
0.27 %0.37 %
Partei für Vielfalt, Zusammenarbeit und Gemeinwohl (Basisdemokratie jetzt)
0.20 %0.07 %
Unabhängige Wähler-Gemeinschaft UWG: Freie Bürger (UWG: Freie Bürger)
0.00 %0.15 %
Volt Deutschland (Volt)
0.33 %0.22 %

Ruhrparlament

Norman Kerner ist der einzige Kandidat auf einen Sitz im Ruhrparlament aus dem Postleitzahlbezirk 58454 gewesen. Der Kandidat des „Bündnis C – Christen für Deutschland“ hat die nötige Stimmenzahl nicht erhalten. Aus Witten ziehen in das Ruhrparlament der Stellvertretender Kreisvorsitzender und Vorsitzender der CDU-Witten Ulrich Oberste-Padtberg und Jost-Benedikt Rudloff-Wienhold für Bündnis 90/Die Grünen ein.

Briefwahl

Beliebt in Coronazeiten war die Briefwahl, dazu zählt auch die Wahl in dem Wahlraum in der Bahnhofstraße 30, der seit 17. August für die Wähler geöffnet war. 11.800 Menschen haben per Post ihre Wahlunterlagen zugeschickt, 8.200 haben den Briefwahlraum aufgesucht. Die Briefwahlunterlagen konnten bis zum Wahlsonntag, 16 Uhr auch in den Briefkasten am Rathaus eingeworfen werden. Die Deutsche Post lieferte noch am Samstag die Briefe ins Postfach der Stadt an der Hauptpost.